Lanzarote – die Natur als phantasievoller Architekt

Die Natur auf der Kanareninsel Lanzarote besticht durch grandiose Farbenspiele.

Bizarre Lavaformationen, rotbraun schimmernde Feuerberge und unterirdische Hohlräume. Der Vulkanismus hat maßgeblich zum faszinierenden Erscheinungsbild der spanischen Kanareninsel Lanzarote beigetragen. Einige der Naturphänomene erhielten im Laufe der Zeit, teils durch Menschenhand, eine neue Funktion. So dient etwa die Vulkanhöhle Jameos del Agua im Norden der Kanareninsel als Konzertsaal, während im Nationalpark Timanfaya im Inselsüden die immer noch schlummernde Erdhitze zum Grillen genutzt wird.

Natürliche Schwimmbecken

„Los Charcones“ bezeichnen mehrere Felsbecken an Lanzarotes Südwestküste, die auf natürliche Weise vom Meer geflutet werden. (Fotos Turismo Lanzarote)

Zerklüftete Felsen, einsame Buchten: Auf etwa vier Kilometern entlang Lanzarotes Südwestküste finden Ruhesuchende mehrere Meerwasserbecken in unterschiedlichen Größen, Tiefen und Formen. Die Naturpools Los Charcones liegen abseits der Touristenzentren und sind nur über unbefestigte Wege zu erreichen. Geschützt vor Wind und Wellen entspannen Urlauber so in nahezu unberührter Landschaft.

Lavahöhle als Konzertsaal

Die Vulkanhöhlen Jameos del Agua im Norden Lanzarotes beherbergen unter anderem einen unterirdischen Konzertsaal

Im Norden Lanzarotes befinden sich die Jameos del Agua, ein Höhlen- und Röhrensystem, das beim Ausbruch des Vulkans La Corona vor gut 5.000 Jahren entstand. Gemäß seinem Grundsatz, Kunst und Natur harmonisch zu vereinen, legte Inselkünstler César Manrique dort eine blaue Lagune mit Südseeflair an. Zudem konzipierte er eine der unterirdischen Grotten als Auditorium mit rund 650 Sitzplätzen. Dank der ausgezeichneten Akustik und besonderen Atmosphäre dient es regelmäßig als Bühne für Musikveranstaltungen. Übrigens: Auch in der benachbarten Vulkanhöhle Cueva de los Verdes gibt es einen „natürlichen“ Konzertsaal.

El Diablo: Grillen mit Erdhitze

Im Restaurant El Diablo im Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote schmoren Fleisch und Fisch auf einem Vulkangrill – ausschließlich gespeist durch Erdhitze.

Schroffe Felsgebilde, gewaltige Kraterlöcher und mehr als 30 Vulkankegel prägen die kilometerweite Lavalandschaft im Nationalpark Timanfaya im Süden Lanzarotes. Der letzte Ausbruch erfolgte zwar schon vor 200 Jahren, doch in nur sechs Metern Tiefe herrschen dort nach wie vor Temperaturen von rund 400 Grad. Diese Hitze macht sich das Restaurant „El Diablo“ zunutze: Auf einem Grillrost, über ein Loch in der Erde gebaut, brutzeln Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte.

Fundación César Manrique: Vulkanblasen als Wohnraum

Manrique integrierte sein ehemaliges Wohnhaus, heute Sitz der Fundación César Manrique, in fünf Lavablasen, hier zu sehen die „rote Blase“.

Architekt César Manrique errichtete in Taro de Tahiche im Osten Lanzarotes auf und in fünf Lavablasen ein zweistöckiges Haus, das er bis 1987 selbst bewohnte. Die Räume im Untergeschoss sind kunstvoll in die Lavahöhlen integriert und durch schmale Tunnel miteinander verbunden. Schwarzes Vulkangestein steht in Kontrast zu teils weiß gekalkten Wänden. Noch zu Lebzeiten baute der Künstler sein ehemaliges Domizil zum Museum um. Bis heute beherbergt es die sehenswerte Stiftung César Manrique. Weitere Informationen unter www.turismolanzarote.com.

{google_map}Lanzarote{/google_map}