Karneval in der Wallonie: Orangen statt Kamelle

Die berühmtesten Figuren des wallonischen Karneval: die Gilles von Binche. - Foto WBT/Alex Kouprianoff
Die berühmtesten Figuren des wallonischen Karneval: die Gilles von Binche. – Foto WBT/Alex Kouprianoff

Die Stadt Binche im Hennegau wird vom 3. bis 5. März zur belgischen Karnevalshochburg. Das Volksfest an den drei „fetten“ Tagen gehört seit 2003 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Markenzeichen des Karnevals von Binche sind die aufwändig kostümierten Gilles, die sich leuchtend bunt verkleidet, mit Masken und Brillen oder riesigem Federstrauß auf dem Kopf zeigen. Höhepunkt des Spektakels ist der „mardi gras“, der Karnevalsdienstag: Dann ziehen rund 1.000 Gilles durch die Stadt, begleitet von Trommelgruppen. Geworfen wird dabei übrigens nicht mit Süßigkeiten, sondern mit Orangen.

Am Aschermittwoch ist in der Wallonie nicht alles vorbei: In manchen Orten wird mitten in der Fastenzeit Karneval gefeiert, um den Sonntag Laetare nämlich, in diesem Jahr vom 30. März bis 1. April. An diesem vierten Fastenwochenende ist die Hälfte der 40-tägigen Abstinenz überschritten – ein Grund zum Feiern also.

Am bekanntesten ist der Karneval Laetare in Stavelot in der Provinz Lüttich: Dort ziehen die Blanc-Moussis durch die Straßen und tanzen im Konfettiregen auf der Place Saint-Remacle. Die Gestalten in weißen Kapuzengewändern mit Masken und langen roten Nasen traktieren die Zuschauer zum Spaß mit aufgeblasenen Schweinsblasen. Das Festwochenende beginnt mit einem Lichterumzug am Samstagabend, geht am Sonntag unter anderem mit der Parade der Blanc-Moussis weiter und endet am Montag mit einem Umzug der Folkoregruppen und Musikvereine. Weitere Informationen unter http://belgien-tourismus-wallonie.de.