„K“ kommt Kolosseum-Künstler teuer zu stehen

Roms berühmtes Wahrzeichen, das Kolosseum, wird derzeit aufwendig renoviert. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Roms berühmtes Wahrzeichen, das Kolosseum, wird derzeit aufwendig renoviert. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Zu den bekanntesten Wahrzeichen der Ewigen Stadt gehört fraglos das Kolosseum, das tagtäglich Tausende von Besuchern aus aller Welt in seinen Bann zieht. Ein 42-jähriger Russe wollte bei seinen Besuch in dem fast 2.000 Jahre alten Amphitheater im Herzen von Rom scheinbar ebenfalls etwas Dauerhaftes hinterlassen. Kurzum ritzte er ein „K“, den Anfangsbuchstaben seines Namens in das historische Gemäuer, als die Arma dei Carabinieri, wie die Gendamerie in Italiens Hauptstadt heißt, anrückte und ihn verhaftete.

Auch nach Einvruch der Dunkelheit eine Augenweide: Das Kolosseum.
Auch nach Einvruch der Dunkelheit eine Augenweide: Das Kolosseum.

In einem Schnellverfahren verurteilte ihn das Gericht zu vier Monaten Haft auf Bewährung und zur Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 20.000 Euro. Was für einen Buchstaben kein schlechter Kurs ist. Gar nicht auszurechnen, was der Hobbygraveur hätte zahlen müssen, wenn er einen Namen wie Konstantinopolitanischer-Spitzenmacher-Geselle hätte und diesen komplett an der Mauer des größten geschlossenen Baus der römischen Antike hätte verewigen wollen…

Platz genug wäre vermutlich an den Wänden des Kolosseums, dessen antiker Name „Amphitheatrum Novum“ lautet. Die ellipsenförmige Arena misst einen Umfang von 527 Metern bei einer Länge von 188 Metern und einer Breite von 156 Metern. Hoch ist der zwischen 72 und 80 nach Christus errichtete Prachtbau genau 48 Meter. Bis zu 50.000 Zuschauer sollen hier in längst vergangenen Zeiten Platz gefunden haben.

Die Form des Kolosseums soll übrigens bewusst gewählt worden sein. Denn auch in der Arena selber fehlte es an Ecken. Die runden Wände sollten verhindern, dass sich die Gladiatoren, zum Tode Verurteilte oder gejagte Tiere in einer Ecke verkriechen konnten.

Blick auf das Kolosseum vom Forum Romanum aus. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Blick auf das Kolosseum vom Forum Romanum aus. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Und auch wenn in dem alt-ehrwürdigen Kolosseum am Rande des Forum Romanum heute nicht mehr gekämpft wird, zieht es die Massen weiter in Scharen an. Mehr als fünf Millionen Touristen pilgern jährlich in die historische Arena, die derzeit wieder einmal aufwendig renoviert wird.

25 Millionen Euro lassen sich die Italiener die Instandsetzung dieses Musterbeispiels römischer Baukunst kosten. Eine Summe, die es sicher auch erlaubt, die unsachgemäß angebrachte Inschrift des 42-jährigen Russen rückstandslos zu entfernen.

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