Jahresrückblick aus der Welt des Reisens – 2017

Jahresrückblick
2017 neigt sich mit riesigen Schritten dem Ende. Gemäß Tradition ein Zeitpunkt, an dem wir mit einem Jahresrückblick eine Bilanz – in vier Teilen – ziehen.

Gewaltige Hurrikans, wilde Orkane und verheerende Naturkatastrophen, aber auch zahlreiche Terroranschläge sowie Pleiten großer Airlines wie Airberlin oder Allitalia kennzeichneten das Reisejahr. Daneben gab es auch 2017 wieder einige ungewöhnliche und kuriose Ereignisse und Entwicklungen, aber auch Bemerkenswertes und Erstaunliches das Eingang in diesen speziellen Jahresrückblick aus der Welt des Reisens fand.  Nachstehend unsere Höhepunkte aus dem ersten Quartal 2017:

Januar 2017

Wer online den Esta-Antrag für die Einreise in die USA ausfüllt, wird nun auch nach Namen und Profilen auf Facebook, Twitter & Co. gefragt. Die Amerikaner wollen so mögliche Gefährder frühzeitig erkennen. Allerdings sind die Angaben freiwillig. Wer sie verweigert, soll trotzdem einreisen dürfen, wenn keine anderen Gründe dagegen sprechen.

Ein Künstler hat in einer Nacht- und Nebelaktion das Hollywood-Schild „umgestaltet“.

Die Überraschung am Neujahrsmorgen war groß. In der Silvesternacht hatten Unbekannte den berühmten Hollywood-Schriftzug in Los Angeles ein wenig umgestaltet und mit Hilfe mit bedruckten Planen überspannt aus beiden „O“s in „wood“ je ein „e“ gemacht. „Weed“ ist in den USA ein Begriff für Marihuana.  Wenige Tage später stellte sich Künstler Zachary Cole Fernandez, der mit der Aktion ein Zeichen gegen die Liberalisierung im Umgang mit der Droge demonstrieren wollte.

Bei Flugverspätungen hat Eurowings 2016 den Vogel abgeschossen: Auf der Strecke Bangkok – Köln leistete sich die Airline eine Verspätung von sage und schreibe 58 Stunden und 47 Minuten. Die massenhaften Krankmeldungen ihrer Crews im Oktober bescheren auch Tuifly zwei vordere Plätze auf der internationalen Hitliste der Verspätungen. Und ein Condor-Flug von Frankfurt nach Kapstadt, der Ende April wegen des Ausfalls eines Kontrollelements umkehren musste, brachte es auf 41 Stunden und 37 Minuten Verspätung.

Was für ein Jahresauftakt: Weil ein Fluggast am 1. Januar seine Sitznachbarn und die Besatzung auf einem United Airlines Flug von Sydney nach San Francisco unermüdlich beleidigte, landete der Pilot im neuseeländischen Auckland zwischen. Der Mann wurde abgeführt, die 252 Passagiere für eine Nacht ins Hotel gebracht. Insgesamt dürfte der Spaß den 42-jährigen Querulanten fast 150.000 Euro gekostet haben.

Jahresrückblick
Fluggäste wurden 2016 massiv auf die Gedulsprobe gestellt: Sage und schreibe 20.360 Flüge fielen aus.

2016 brauchten Fluggäste starke Nerven: Insgesamt wurden 20.360 Flüge gestrichen – pro Tag sind das rund 55 Flüge. Hinzu kamen 5.094 Flüge, die über drei Stunden verspätet an ihrem Zielflughafen landeten. Diese Zahlen hat EUclaim Anfang 2017 zusammengestellt. Analysiert wurden alle Flüge von einem deutschen Abflughafen sowie Flüge nach Deutschland, die von Fluggesellschaften mit Sitz in der EU durchgeführt wurden.

Zwei Monate lebte die US-Amerikanerin Tanya Lewis auf dem Flughafen von Bogota in Kolumbien. Sie wanderte durch die Hallen, sammelte Geld von Passagieren und Flughafenmitarbeitern und duschte im Airport-Hotel. Der 46-Jährigen war auf einem Südamerika-Trip das Geld ausgegangen. Mitte Januar nahm Lewis fest und übergab sie zur Abschiebung an die US-Botschaft, die schließlich eine Ausreise organisierte.

Ein 37-jähriger Japaner hat sich am 9. Januar in Australien mit seinem Surfbrett „verfahren“. Vom australischen Bulli Beach südlich von Sydney trieb er 80 Kilometer weit hinaus aufs Meer. Dort verbrachte er schließlich die ganze Nacht auf seinem Board, bevor ihn ein Frachter sichtete und rettete. Der Kapitän machte kehrt und brachte ihn zurück an Land.

Am 18. Januar erschüttert wieder ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 5 auf der Richterskala Mittelitalien. Es gibt nur kleinere Schäden. In Rom werden vorsorglich U-Bahn-Stationen, Schulen und Bürogebäude evakuiert.

In einem ICE entdeckte eine Schaffnerin am 10. Januar einen komplett nackten 22-Jährigen mit einem Messer in der Hand und ohne Ticket für die Bahnfahrt auf der Zugtoilette. Die Bundespolizei öffnete schließlich in Düsseldorf das WC, in dem sich der junge Mann nach eigenen Angaben einer Intimrasur unterzog. Widerwillig hat sich der Fahrgast dann nach Aufforderung wieder angezogen. Das Rasieren im Zugklo sei zwar keine Straftat, da der junge Mann aber kein Ticket vorweisen konnte, war die Reise für ihn dennoch in Düsseldorf zu Ende.

In Kirgisien stürzt am 16. Januar nahe der Hauptstadt Bishkek ein Fracht-Flugzeug von My Cargo Airlines auf ein Wohngebiet. 37 Menschen kommen ums Leben, darunter die vier Piloten.

Eine Lawine begräbt am 19. Januar in Italien das  Vier-Sterne-Hotel Rigopiano am Gran-Sasso-Massiv in den Abruzzen unter sich. Die Lawine wurde offenbar von einem Erdbeben ausgelöst und hatte eine solche Wucht, dass sie das vierstöckige Gebäude mit 45 Zimmern zehn Meter mitriss. 29 Menschen können nur noch tot geborgen werden.

Gemäß einem Bericht der BBC setzt Korean Air beim Kampf gegen Rowdys an Bord auf Elektroschocks  anstelle von Deeskalations-Strategien. Alle Maschinen der Flotte sind seit 2002 mit mindestens einer sogenannte „Electric Stun Gun“ ausgestattet. Damit lassen sich die Traublemaker mit bis zu 50.000 Volt beschießen.

Der Steuersatz hängt davon ab, wer ein Zimmer im Stundenhotel mietet.

Das Bundesfinanzministerium überrascht am 17. Januar mit einem neuen Erlass. Demnach ist Sex in einem Stundenhotel steuerfrei – zumindest wenn der Freier das Zimmer mietet. Bisher waren auch bei stundenweiser „Vermietung“ in Hotel 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Ein Praxis die nun von den obersten Flöhehütern des Landes geändert wurde. Werde ein Zimmer minuten- oder stundenweise von einem Gast angemietet, ist dies keine Beherbergung im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Wird das gleiche Zimmer jedoch von einer Prostituierten gebucht, bleibt es beim der alte Steuersatz  von 19 Prozent. Und für die „normale“ Übernachtung in einem Hotel bleibt es bei einem vergünstigten Steuersatz von sieben Prozent – mit oder ohne Beischlaf…

Dn Gottvertrauen wird es sieben Passagieren, dieam 20. Januar  mit eine Maschine von Pakistan International Airlines (PIA) von Karatschi ins saudi-arabische Medina unterwegs waren, nicht gefehlt haben. Schließlich war ihr Ziel die zweitwichtigste heilige Stadt des Islam. Dass sie allerdings den dreistündigen Flug an Bord einer Boeing 777 wegen Überbuchung im Stehen verbringen mussten, ist schon ungewöhnlich.

Nachdem einer Beratetrin von US-Präsident Donald Trump ständig falschen Behauptungen vorgeworfen wurde, tat diese das als „alternative Fakten“ ab. Die Deutsche Bahn zögerte nicht lange und sprang zu Werbezwecken auf diesen Zug auf: Selbst-ironisch twitterte der Konzern am 24. Januar mit dem Hashtag #alternativefacts: „Gute Neuigkeiten: Die Pünktlichkeit unserer Züge liegt heute bei 120 Prozent.“

Das schwere Erdbeben im Jahr 2016 in Nepal soll den Mount Everest geschrumpft haben. Durch die Erschütterungen sei er nicht mehr so hoch wie vorher, mutmaßen Experten. Diese Ungewissheit kann Indien offenbar nicht ertragen und hat daher beschlossen, den höchsten Berg der Welt für 650.000 Euro neu zu vermessen.

Nachdem bei der Sicherheitskontrolle am 26. Januar auf dem Frankfurter Flughafen bei einer 26-jährigen aus Singapur eine Milchpumpe im Handgepäck entdeckt wurde, wurde die junge Mutter, die ohne Kind unterwegs war, aufgefordert, ihre Bluse zu öffnen und etwas Milch aus dem Busen zu drücken, um zu beweisen, dass sie tatsächlich stillt.

Februar 2017

Qatar Airways hat vom 5. auf den 6. Februar den bislang längsten Nonstopflug der Fluggeschichte absolviert. 16 Stunden und 23 Minuten war der Flug QR920 unterwegs, um die 14.535 Kilometer lange Strecke von Doha nach Auckland in Neuseeland zu bewältigen.

Der 56-jähriger hat am 13. Februar Magdeburger Intercity Hotels einen Zettel mit einer Bombendrohung in seinem Zimmer hinterlassen. Die Polizei samt Sprengstoffsuchhund fand aber nichts. Im Zuge der Ermittlungen ergab sich jedoch, dass der Mann bereits zwei Tage vorher, am 11. Februar ,einen Bombenalarm im Leipziger A&O Hostel ausgelöst hatte. Dort hatte er neben einem Drohbrief auch eine aus Haushaltsgeräten gebastelte Bombenattrappe zurückgelassen. Gegen den wurde ein Verfahren wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ eingeleitet.

Rund 100 Skifahrer  sitzen am 20. Februar im österreichischen Pongau im Sessellift fest. Erst nach einer Stunde brachten die Techniker den Lift wieder zum Laufen. Verletzt wird niemand.

Mit sechs Jahren Verspätung hat der neue Flughafen Argyle International Airport auf der Karibik-Insel St. Vincent am 13. Februar seinen Betrieb aufgenommen. Jährlich sollen hier 1,5 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Das Gros der Energie wird durch Solarzellen geliefert.

In New Orleans rast am 25. Februar ein offensichtlich betrunkener Autofahrer in ndie Menschenmenge beim Karnevalsumzug und verletzt 28 Menschen zum teil schwer.

März 2017

Während eines heftiger Gewitters hat ein Blitz am 1. März ein Loch in die Landebahn des La-Guardia-Airports  in New York „geschlagen“. Der Runway musste vorübergehend gesperrt werden. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet.

Ab dem 1. März an dürfen Besucher aus Sicherheitsgründen keine großen Koffer, Reisetaschen und Wanderrucksäcke mehr mit in den am Kölner Hauptbahnhof gelegenen Kölner Dom nehmen.

Heftige Stürme sorgen am 7. und 8. März dafür, dass auf Maltas Nachbarinsel Gozo die natürliche Steinbrücke des Azure Windows zerbricht und ins Meer stürzt.

Ein Südafrikaner und seine ukrainische Verlobte werden in Abu Dhabi wegen des Verdachts auf außerehelichen Sex inhaftiert, nach dem die Frau im Krankenhaus behandelt werden musste und dabei festgestellt wurde, dass sie schwanger ist. Tests sollen nun zeigen, ob die Frau während des Aufenthalts in Abu Dhabi schwanger geworden ist. In Emiraten ist Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten gesetzlich verboten.

Am Düsseldorfer Hauptbahnhof schlägt am 9. März  ein psychisch kranker Mann mit einer Axt wahllos auf Menschen ein und verletzt dabei sieben Passanten, darunter drei schwer. Er wurde nach kurzer Flucht festgenommen.

In Italien stürzt am 9. März eine Brücke während Brückenbauarbeiten auf  die Autobahn A14 zwischen Ancona und Loreto ein. Dabei kommen zwei Menschen ums Leben, drei werden verletzt.

Einem 18-jährigen Briten wären eine Mutprobe und Imponiergehabe am 19. März fast zum Verhängnis geworden, als er im australischen Queensland in den Johnstone River sprang, in dem sich zahlreiche Krokodile tummelten. Mit viel Glück überstand der Teenager das Ganze mit Bisswunden und Knochenbrüchen.

Im österreichischen Prägraten springt am 9. März eine Seilbahn aus dem Tragseil. Zwei Personen fallen aus einer Gondel und verletzen sich schwer, zwei weitere Personen können unverletzt aus der Seilbahn geborgen werden.

Das Kreuzfahrtschiff Caledonian Sky mit 114 Passagieren an Bord kreuzte vor Waigo Island in Indonesien, als es vom Kurs abkam und bei Ebbe durch das geschützte Korallenriff im Osten des Inselstaates fuhr. Dabei gingen rund 1.600 Quadratmeter des empfindlichen Ökosystems kaputt.

Die Flugbegleiter der russischen Airline Pobeda sollen Judo lernen, um sich vor aggressiven Passagieren zu schützen. Zuvor hatte die Airline erwogen, einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren, doch das hätte die Flugpreise um zwei Prozent verteuert. Deshalb wurde der Plan gekippt. Für die Kampfsport-Ausbildung der Crews müssen die Fluggäste nun offenbar nicht draufzahlen.

Eine Boeing 737 von American Airlines war am 29. März nur noch wenige Kilometer von ihrem Zielflughafen Albuquerque entfernt, als der Flugzeugführer im Cockpit kollabierte und noch an Bord verstarb. Der Kapitän konnte die Maschine jedoch ohne Probleme alleine landen.

Ein Hund, der eigentlich für Drogenkontrollen im Einsatz war, legte am 17. März im neuseeländischen Auckland mehrere Stunden lang den Flughafen lahm. Er hatte sich losgerissen und lief über Start- und Landebahn. Da es dem Sicherheitsdienst nicht gelang, den Vierbeiner zu fangen, wurde das zehn Monate alte Tier kurzerhand erschossen.

Sicherheitskräfte haben am 18. März auf dem Flughafen Paris-Orly möglicherweise einen weiteren Terroranschlag verhindert. Dabei wurde ein 39-jähriger Mann erschossen. Der Angreifer attackierte einen Soldaten und kündigte Tote an. Schon auf dem Weg zum Airport hatte er in einer Bar und einer Polizeikontrolle um sich geschossen. Der Flugbetrieb in Orly wurde zeitweise komplett eingestellt, anfliegende Maschinen umgeleitet.

Im Londoner Regierunsgviertel Westminster sind am 22. März fünf Menschen getötet und 40 weitere teils schwer verletzt worden, darunter auch Touristen. Ein Autofahrer raste auf der Brücke neben dem Parlament in die Fußgängermenge und krachte dann in den Zaun des Regierungsgebäudes. Dort griff er einen Polizisten mit einem Messer an, bevor er niedergeschossen wurde.

Nachdem während eines Airberlin-Fluges am 24. März von Miami nach Berlin eine Ratte an Bord entdeckt wurde, muss ein Airbus A330 am Flughafen Tegel im Hangar bleiben. Zunächst kommt eer Kammerjäger, der die Ratte nicht aufzuspüren vermag. Danach werden alle Anschlüsse und Leitungen des Flugzeugs überprüft, mit der Folge, dass der Flieger gut zwei Wochen am Boden bleiben muss.

In Bangkok wird die ehemalige Chefin der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde TAT, Juthamas Siriwan, am 29. März zu 50 (!) Jahren Haft verurteilt. Sie soll umgerechnet 1,6 Millionen Euro Schmiergeld von Filmproduzenten aus Hollywood erhalten haben, die dafür den Zuschlag für die Veranstaltung des Filmfestivals von Bangkok bekamen.