Indian Summer – Farbenprächtiger Mythos in Québec

Das Phänomen tritt jährlich neu auf, immer im Herbst und immer in den prächtigsten Farben. Die Blätter der nordamerikanischen Bäume wandeln sich dann in ein Meer aus Rot, Braun, Orange und Gelb. Mal kräftig, mal grell, dann wieder intensiv leuchtend. Die Laubfärbung während des so genannten Indian Summers erreicht zwischen Ende September und Ende Oktober ihren Höhepunkt. Zwar färben sich auch in Europa im Herbst die Bäume bunt, doch in punkto Intensität ist dies kaum vergleichbar mit dem Farbenspiel in den unendlichen Weiten in der kanadischen Provinz Québec, die nahezu ganzflächig von dem Blätterzauber erfasst werden.

Die schönsten Strecken, um den Indian Summe zu genießen, bieten sich von der Provinzhauptstadt Québec City aus über den Highway 138 flussabwärts entlang des Sankt-Lorenz-Stroms. Lohnend sind aber auch Abstecher zu den großen Nationalparks der Provinz wie etwa zum La Maurice National Park. Das wellige, dicht bewaldete Areal des 540 Quadratkilometer große Nationalparks, aus dem die Granitkuppen des Kanadischen Schilds hervorragen, wurde gemeinsam mit den dazu gehörenden 150 tiefblauen Seen und den viele kleinen Wasserfällen während der letzten Eiszeit geschaffen. Die herbstliche gefärbte Landschaft erschließt sich über eine 60 Kilometer lange Panoramastraße, aber auch durch eine Vielzahl an Wander- und Radwegen. Empfehlenswert ist daneben das Kanuwandern entlang der Seen, deren größter der 16 Kilometer lange Lac Wapizagonke ist. An den Ufern tummeln sich nicht selten in den Abend- und Morgenstunden Schwarzbären, Karibus oder ganze Elch-Familien. Stilecht und mit leisen Paddelschlägen nähert man sich diesen im Rabaska, einem alten indischen Kriegskanu, das im La Maurice National Park stunden- oder tageweise geliehen werden kann. In den dichten Tannen-, Ahorn- und Birkenwäldern sind aber auch Wölfe, Biber, Kojoten, Rotfüchse, Schneehasen,  Otter, Nerze, Wiesel sowie Eichhörnchen heimisch.

Kaum minder attraktiv präsentiert sich der Nationalpark Haute-Gorges-de-la-Rivière-Malbaie, der sich zwischen dem Sankt-Loenz-Strom und dem Saguenay-Fjord, dem südlichsten Fjord der Welt, auf gut 250 Quadratkilometern Fläche erstreckt. Schon die Anfahrt von Saint-Aimé-des-Lacs ist spektakulär mit Straßenabschnitten, die steil die Hügel hinauf und hinab führen und dabei faszinierende Blicke über die bunten Mischwälder des Charlevoix preisgeben. Der im Jahre 2000 eröffnete, autofreie Park ist Teil des unter dem Schutz der UNESCO stehenden Biosphären Reservats Charlevoix. Auch hier, in den von Gletschern geschaffenen Tälern und Bergen entlang des Malbaie Flusses lässt sich der Indian Summer auf Schusters Rappen über gut ausgebaute Gehwege oder mit dem Kanu erschließen. Besonders empfehlenswert ist der schweißtreibende Anstieg auf den 800 Meter hohen L’Acropole-des-Draveurs, von dessen Gipfelebene sich herrliche Blicke auf den Nationalpark und das farbenfrohe Blättermeer bieten. Zumal sich von hier das ganze Ausmaß und die volle Pracht des Indian Summers erst richtig entfaltet.

Informationen: www.parcquebec.com und www.sepaq.com

Allgemeine Informationen: Destination Québec, c/o Lange Touristik-Dienst, Postfach 200247, 63469 Maintal, Telefon: 01805-526232, Fax: 06181-497558, www.bonjourquebec.com/de

Allgemeines: Die Provinz Québec liegt im Nordosten des amerikanischen Kontinents und misst rund 1,6 Millionen Quadratkilometer Fläche. Etwa 83 Prozent der Bevölkerung sprechen Französisch. Aber auch Englisch ist weit verbreitet. Die Zeitdifferenz zur Mitteleuropäischen Zeit beträgt minus sechs Stunden. Für die Einreise wird ein mindestens noch sechs Monate gültiger Reisepass benötigt.

Video zum Indian Summer in Quebec hier

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