Schnuckeliger Heidschnuckenweg – neuer Wanderweg durch die Heide

Feiner Sand knirscht leicht unter der Schuhsohle, die borstigen Zweige der Zwergsträucher kratzen an den Beinen. Irgendwo blöken die Heidschnucken. Ein Teppich von rosarot blühender Heide liegt über der sanft gewellten Landschaft. Dunkelgrüne Wacholderbüsche strecken ihre stacheligen Zweige zur Sonne und der herbe Duft der schwarzen Beeren erfüllt die warme Mittagsluft. Wandern auf dem neuen Heidschnuckenweg ist ein Festival der Sinne. Dort, wo die Heidschnucken grasen, verläuft einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Entlang des 220 Kilometer langen Heidschnuckenweges von Hamburg-Fischbek bis nach Celle reihen sich die Heideflächen der Lüneburger Heide wie eine Perlenkette aneinander.

Eine schöner als die andere, jede auf ihre Art einmalig mit ihrer eigenen Kulturgeschichte. Da gibt es Berge mit steilen Heidehängen, wacholderbestandene Talkessel und klare Heidebäche. Es gibt einzeln stehende Kiefern mit weit ausladenden Ästen und ausgedehnte Wacholderwälder mit Büschen in den eigentümlichsten Formen. Dazwischen erstrecken sich abwechslungsreiche Flussauen, dunkle Heidebäche mit klarem kalten Wasser, urwaldartige Wälder und ein Mosaik aus Feldern, Wiesen und kleinen Waldstücken. Und immer wieder durchquert der Weg kleine Heidedörfer, die ihren ursprünglichen Charakter bewahren konnten: einzeln stehende Höfe, Findlingsmauern und Feldsteinkirchen unter mächtigen Eichen, alles im typischen Fachwerkstil.

Der Heidschnuckenweg ist mehr als ein Wanderweg durch die rosablühende Heide und zu dunkelgrünen Wacholderbüschen. Er ist eine Reise in eine der ältesten und ursprünglichsten Kulturlandschaften Deutschlands. Eine Reise zu den Heidjern, den Menschen der Heide, die aus dem, was die karge Heide bietet, imponierende Kirchen, Häuser und Gebäude geschaffen haben. Eine Reise zu den Heidschnucken, die für das Überleben der Heidelandschaft eine entscheidende Rolle spielen.

Neben dem Wilseder Berg, mit 169 Metern der höchste Berg der Norddeutschen Tiefebene, berührt der Heidschnuckenweg das bekannte Heidedorf Wilsede, das nur zu Fuß, per Rad oder mit der Kutsche zu erreichen ist, und Müden, die „Perle der Südheide“ – und auch eine ganze Reihe der weniger bekannten Heidelandschaften.

Entlang der heidebedeckten Hügel der Fischbeker Heide verlässt der Weg das Hamburger Stadtgebiet. Der 129 Meter hohe Brunsberg bei Buchholz, das Büsenbachtal mit seinem gluckerndem Heidebach und die langgestreckte Weseler Heide sind Stationen auf dem Weg nach Undeloh mit seiner 800 Jahre alten Feldsteinkirche. Von dort geht es durch eines der ursprünglichsten Heidetäler, dem Radenbachtal nach Wilsede. Die Behringer Heide, der Borsteler Kuhlen mit der Heidelandschaft in Urform und der Kreuzberg vor der Spielestadt Soltau liegen abseits der üblichen Touristenpfade.

Das Tor zur Südheide bildet der Wietzer Berg mit dem mächtigen Lönsstein und dem Blick ins Örtzetal. Einzigartig ist der Wacholderwald bei Schmarbeck, wo sich der Pfad durch die dicht stehenden Wacholderbüschen zwängt. Und von der Hütte am Haußelberg sowie dem Waldrand der Heide am Schillohsberg bei Lutterloh geht der Blick weit ins Land. Letzter großer Heidehöhepunkt ist die sichelförmig im Wald liegende Misselhorner Heide mit dem Tiefental am Ende. Über Angelbecksteich und die sandigen Wege in den ausgedehnten Mischwäldern der Südheide erreicht der Heidschnuckenweg die schmucke Residenzstadt Celle mit ihren alten  Fachwerkhäusern und dem prächtigen Herzogschloss. Auf der Website www.heidschnuckenweg.de gibt es alle Informationen über den Weg, Unterkünfte, GPS-Daten und Prospektmaterial.

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