Große Ehre für das iranische Susa und Maymand

Die Höhlenlandschaft von Maymand im Iran steht nun als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. (Foto SM Mirhosseini)
Die Höhlenlandschaft von Maymand im Iran steht nun als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. (Foto SM Mirhosseini)

Im Iran gab es gleich doppelten Grund zur Freude. Denn das UNESCO-Welterbekomitee hat im Rahmen seiner 39. Sitzung in Bonn mit Susa und der Kulturlandschaft von Maymand gleich zwei Orte in Persien zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Das historische Höhlendorf Maymand liegt auf einer Höhe von mehr als 2.200 Metern in der iranischen Provinz Kerman. Die Häuser des Dorfes bestehen aus Felshöhlen, die auf mehrstöckigen Terrassen angelegt sind. Die Wohnstätten bestehen aus mehreren 16 bis 20 Quadratmeter großen Räumen.

Einer der vielen archäologischen Funde in Susa: Geflügelter Sphinx aus dem Palast Darius des Großen. (Foto Jastrow)
Einer der vielen archäologischen Funde in Susa: Geflügelter Sphinx aus dem Palast Darius des Großen. (Foto Jastrow)

Seit Jahrtausenden sind die Höhlenhäuser permanent bewohnt. Aufgrund des geringen Niederschlags in der Region wird das Dorf durch zwei unterirdische Aquädukte mit Wasser versorgt. Derzeit leben in Maymand nur 140 Menschen. Viele von ihnen sind halbnomadische Schäfer.

Das Höhlendorf veranschaulicht die Lebensweise der Bewohner in Harmonie mit der Natur. Maymand wurde 2005 mit dem Melina Mercouri-Preis der UNESCO für die Bewahrung von Kulturlandschaften ausgezeichnet.

Susa, das zweite neue UNESCO-Weltkulturerbe der UNESCO,  ist eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte der Welt. Im späten 5. Jahrtausend vor Christus entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum am Knotenpunkt der antiken Handelsstraße zwischen Mesopotamien und der iranischen Hochebene. Grabungsfunde dokumentieren die Entwicklung von Stadtplanung und Architektur über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahrtausenden unter dem Einfluss unterschiedlicher Kulturen.

Dazu zählten die Elamiter, Achämeniden, Mazedonier, Parther und Sassaniden. Grabungsfunde aus über 5.000-jährigen Siedlungsgeschichte machen Susa zu einer Schatzkammer der Archäologie. Zu den ältesten Überresten zählen die Akropolis und die elamitische Königsstadt, aus achämenidischer Zeit stammen die Paläste von Darius I. und seines Nachfolgers Artaxerxes II.

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