Feuerfisch-Mahl auf Aruba zur Rettung der Karibik

Hübsch anzusehen, aber ungeliebt und überaus gefräßig: der Feuerfisch. (Foto Yvonne Gruber/Pixelio)
Hübsch anzusehen, aber ungeliebt und überaus gefräßig: der Feuerfisch. (Foto Yvonne Gruber/Pixelio)

Mit der ersten „Save the Reef Party“ feiert die Karibikinsel Aruba am 29. November 2015 den Meeresschutz. Hauptakteur des Abends: der pazifische Rotfeuerfisch. Seit einige Exemplare des hübsch anzusehenden Raubfisches angeblich vor rund 23 Jahren aus einem Aquarium in Florida in die Freiheit gelangten, hat er sich bis in die südliche Karibik rasant vermehrt. In seiner neuen atlantischen Wahlheimat hat der Rotfeuerfisch keine natürlichen Feinde und bedroht hiesige Arten.

In der ganzen Region wird er daher zum Schutz des sensiblen Ökosystems der Korallenriffe gezielt dezimiert. Arubas Umweltschutzbehörde bringt ihn nun mit Unterstützung von kreativen Gastronomen und ehrenamtlichen Helfern auf den Tisch. Unter dem Motto „Eat them to beat them“ wird so auf der kleinen Insel vor Südamerika aus der Not eine Tugend.

Auf Aruba geht man nun neue Wege, um den Feuerfisch zu bekämpfen: man isst ihn auf.
Auf Aruba geht man nun neue Wege, um den Feuerfisch zu bekämpfen: man isst ihn auf.

Der Premiere des Feuerfisch-Festes geht ein Fang-Wettbewerb voran, bei denen ein Ertrag von 150 Kilogramm erwartet wird. Dieser wird für das Event gespendet und auf die unterschiedlichsten Arten zubereitet, so dass sich für jeden Gaumen das passende Fischgericht findet. Eine Weinverkostung begleitet die kulinarischen Happen.

Gleichzeitig können sich Teilnehmer bei den Köchen über die Zubereitung des gesunden und nach Hühnchen schmeckenden Fisches informieren. Dabei erfahren sie auch mehr über den schädigenden Einfluss des Meeresbewohners auf Arubas Unterwasserwelt. Weitere Informationen zur  Fisch- und Weinverkostung im „Nos Clubhuis“ über dem Hadicurari Restaurant erteilt der Jolly Pirates Gift Shop.

Aruba ist wegen seiner farbenprächtigen Unterwasserwelt mit intakten Korallenriffen, die unter anderem von Meerbarben, Kaiser- und Papageienfischen bevölkert werden, bei Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt. Zum Schutz dieser natürlichen Ressourcen hat Arubas Regierung bereits 1994 das „Aruba Reef Care Project“ unter Leitung des einheimischen Meeresbiologen Castro Perez ins Leben gerufen: Einmal jährlich versammeln sich knapp 1.000 Freiwillige – Inselbewohner ebenso wie Touristen – um gemeinsam die Küstenlinie über und unter Wasser von Unrat zu befreien.

Neben dem Bewusstsein etwas Gutes zu tun, motivieren vor allem auch Spaß und Teamgeist zum Mitmachen. Der Feuerfisch stellt das Riffschutz-Projekt seit einigen Jahren vor noch größere Herausforderungen als die Verschmutzung, da er sich extrem rasch vermehrt, keine natürlichen Feinde besitzt und mit einem aggressiven Jagdverhalten den Bestand einiger einheimischer Meeresbewohner bereits stark reduziert hat. Neben den jährlichen Umweltschutz-Events macht Castro Perez deshalb regelmäßig den Räuber zum Gejagten. Weitere Informationen unter www.aruba.de.