Durch Neuseeland mit Schmunzelmonster Elliot

Von Neuseeland aus im Anflug auf die deutschen Kinos: „Elliot, der Drache“. (Foto TNZ)
Von Neuseeland aus im Anflug auf die deutschen Kinos: „Elliot, der Drache“. (Foto TNZ)

Grün, etwas dicklich und äußerst ungeschickt mit dem Feuerspeien – so kennt man das Schmunzelmonster Elliot aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm. Disney produzierte in diesem Jahr die Realverfilmung des Familienklassikers unter dem Namen „Elliot, der Drache“ (englische Originalversion „Pete’s Dragon“). Als Kulisse für die Filmregion des Pazifischen Nordwestens dienten dabei die einzigartigen Landschaften von Neuseeland. Gedreht wurde sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel. Entstanden sind unter anderem beeindruckende Flugszenen des Drachen an markanten Orten des Landes, die Disney- und Neuseeland-Fans auch auf eigene Faust entdecken können.

Tapanui – für den Film in die USA verlegt

Tapanui wird im Film zum idyllischen Millhaven, einem kleinen Städtchen im Nordwesten der USA. Unweit von Tapanui wählte Robert Redford die Villa „Wyuna House“ zu seinem Zuhause während der Drehzeit: „Neuseeland ist ein Land mit einem Lachen im Gesicht.“

Angeln ist normalerweise das große Thema im beschaulichen Tapanui in der Region West Otago auf Neuseelands Südinsel – sind doch die Flüsse in der Umgebung voller Lachse und Bachforellen. Vor allem der Pomahaka-Fluss ist bekannt für seine äußerst großen Exemplare.

Ein landschaftlicher Traum: die Clutha Wasserfälle. (Foto TNZ)
Ein landschaftlicher Traum: die Clutha Wasserfälle. (Foto TNZ)

Nichtangler schwingen sich am besten auf das Fahrrad und erkunden dann auf dem Clutha Gold Trail die Landschaft. Der 72 Kilometer lange Weg ist Teil von Neuseelands landesweitem Radwegenetz „Nga Haerenga – New Zealand Cycle Trail“ und führt entlang des smaragdgrünen Flusses Clutha und Mata-au. Längs des Wegs lässt sich dabei in die Geschichte der Maori, chinesischer Goldgräber und übergesiedelter Landwirte aus Europa eintauchen.

Queenstown – Abenteuer- und Adrenalinhauptstadt

Blick auf Queenstown, die Hauptstadt für Adrenalinjunkies. (Fotos TNZ)
Blick auf Queenstown, die Hauptstadt für Adrenalinjunkies. (Fotos TNZ)

Als Abenteuer- und Adrenalinhauptstadt der Welt liegt Queenstown am Ufer des Lake Wakatipu und bietet mit der Bergkette The Remarkables an sich bereits eine filmreife Szenerie. Wer sich frei fühlen möchte wie Pete beim Fliegen auf dem Rücken des Drachen, der sollte in einem Helikopter vom Glacier Southern Lakes die schneebedeckten Berge der Südalpen erkunden. Die Piloten kennen sich bestens aus, haben sie doch die Flugszenen von Elliot gefilmt.

Liebhaber schneller Geschwindigkeit kommen bei einer Jet Boat Tour auf dem Dart River voll auf ihre Kosten. Ein Muss für alle Wagemutige: der Bungee Sprung bei AJ Hacket von der historischen Kawarau-Brücke. Im Film fängt Elliot den kleinen Pete beim Sprung in die Tiefe auf. Wer sich nicht auf einen Drachen verlassen möchte, stürzt sich mit einem Seil gesichert 43 Meter tief in Richtung des Flusses.

„Wellywood“ – Neuseelands Traumschmiede

Die Hauptstadt Welloington gilt als das Hollywood Neuseelands. (Foto TNZ)
Die Hauptstadt Welloington gilt als das Hollywood Neuseelands. (Foto TNZ)

Neuseelands Hauptstadt Wellington trägt den Spitznamen „Wellywood“. Denn sie ist das Zentrum der nationalen Filmindustrie und Sitz zahlreicher Produktionsfirmen auf der Miramar-Halbinsel. Filmfreunde sollten sich einen Besuch in den Weta Workshops nicht entgehen lassen. Immerhin wurde in den von Sir Peter Jackson gegründeten digitalen Studios das Monster Elliott zum Leben erweckt. Bei einer Tour durch die Ateliers lässt sich dem kreativen Team über die Schulter schauen, und man erfährt aus erster Hand, wie das Fell von Elliot mit über 20 Millionen einzelnen Härchen kreiert wurde – übrigens 20-mal mehr Haare als bei „King Kong“.

Durch diese Landschaft in Wellington fliegt das Schmunzelmonster. (Foto Disney Studios)
Durch diese Landschaft in Wellington fliegt das Schmunzelmonster. (Foto Disney Studios)

Nur 30 Minuten außerhalb von Wellington liegt „Battle Hill Farm Forest Park“. Der Park ist ein Anziehungspunkt für Wanderer, Mountainbiker und Familien gleichermaßen. Es gibt sogar ausgewiesene Plätze für Campingfreunde. Wer wollte nicht schon mal in einer Film-Location übernachten? Wurde hier doch Petes waghalsiger Sprung von der Klippe auf den Rücken des Drachen gedreht.

Wo Elliot sich zuhause fühlen würde…

Bryce Dallas Howard ist Grace, Robert Redford ist Mr. Meacham und Oona Laurence ist Natalie in der Elliot-Verfilmung. (Foto Disney Studios).
Bryce Dallas Howard ist Grace, Robert Redford ist Mr. Meacham und Oona Laurence ist Natalie in der Elliot-Verfilmung. (Foto Disney Studios).

Rund um die Vulkankuppen des Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro würde sich Elliot sicher zu Hause fühlen. Teilen müsste er sich die Gegend aber mit Wanderern. Der Tongariro Alpine Crossing ist in eine Richtung rund 20 Kilometer lang und zählt zu den beliebtesten Wanderwegen Neuseelands. Die Tageswanderung führt über eine Mondlandschaft mit Kratern, vorbei an statutengleichen Vulkangesteinen und smaragdgrünen Seen.

Der Wald des Drachen in Rotorua

Die meisten Waldszenen entstanden im Rotorua Redwood Forest. (Foto Disney Studios)
Die meisten Waldszenen entstanden im Rotorua Redwood Forest. (Foto Disney Studios)

Die meisten Waldszenen von „Elliot, der Drache“ wurden im „Rotorua Redwood Forest“ gedreht. Kein Wunder, denn das weite Gebiet von himmelhohen kalifornischen Mammutbäumen stellt das perfekte Double für die USA dar. Das 55.000 Hektar große Areal ist ein wahrer Spielplatz für Wanderer, Reiter, und Radfahrer. Ein Mekka sind die mehr als 160 Kilometer Mountainbikewege jeglicher Schwierigkeitsgrade – das Unternehmen Red Bull zählt sie zu den achtbesten der Welt.

Aber auch von weiter oben lässt sich der Wald überblicken. Auf dem Redwoods Treewalk führt in luftiger Höhe der 500 Meter lange Pfad mitten durch das Grün und die Baumwipfel. Der Weg besteht aus 23 miteinander verbundenden Hängebrücken, welche die Spanne zwischen den mehr als 110 Jahre alten Bäumen überwinden. Start des Walks ist auf sechs Metern Höhe, bis mit zwölf Metern der „Gipfel“ erreicht ist.

Luftiges Abenteuer nicht nur für Cineasten: der Redwoods Treewalk. (Foto TNZ)
Luftiges Abenteuer nicht nur für Cineasten: der Redwoods Treewalk. (Foto TNZ)

Anschließend führt er die Besucher wieder auf die Ausgangshöhe zurück. Das Projekt des deutschen Auswanderers Alex Schmid und seiner Frau wurde äußerst dabei naturverbunden gestaltet – es gibt keine Schrauben oder Nägel, welche in die imposanten Bäume geschlagen werden mussten. Denn fünf zusätzliche Stützen geben der Konstruktion ihren Halt.

Zentrum der Maori-Kultur

Rotorua ist das historische Zentrum der Maori-Kultur. Das Museum Te Puia bietet eine Tour auf den Spuren der Maoris, deren abschließender Höhepunkt dann die traditionelle Zubereitung eines Mittag- oder Abendessens durch einen Maori-Koch ist – in Flachskörben, die in das kochende Wasser geothermischer Becken gehängt werden. Das Menü ist von den Rezepten der Ureinwohner inspiriert und umfasst traditionelle Zutaten wie Garnelen, Muscheln, Eier, Süßkartoffeln (Kumara) und Maiskolben. Verfeinert mit indigenen Gewürzen und nach Kräutern der Region schmeckenden Ölen werden sie gemeinsam mit einer Auswahl an maorischen Brotsorten gereicht.

Te Puia gilt als das Zentrum der Maori-Kultur. (Foto TNZ)
Te Puia gilt als das Zentrum der Maori-Kultur schlechthin. (Foto TNZ)

Außerdem beinhaltet die Tour eine Einführung in die Maori-Kultur sowie die Möglichkeit, Schnitzer und Weber bei der Arbeit zu beobachten und sogar ein Andenken für zu Hause herzustellen. Ganz nebenbei ist das geothermale Tal mit seinen blubbernden Schwefel- und Schlammlöchern sowie der Pohutu Geysir zu bestaunen: Er speit bis zu 20-mal am Tag sein brodelndes Wasser rund 30 Meter in die Höhe. Die perfekte Heimat nicht nur für einen Drachen wie Elliot.

Der Regisseur über die Drehorte

Filmszene mit Victoria Oona Laurence. (Foto Disney Studios)
Filmszene mit Victoria Oona Laurence. (Foto Disney Studios)

Regisseur David Lowery gibt dann auch unumwunden zu: „Ich war noch nie zuvor in Neuseeland. Aber als es an die Planung des Filmes ging, wusste ich, dass wir für die Geschichte einen ganz besonderen Ort brauchen. Und ich hatte den leisen Verdacht, dass wir diesen in Neuseeland finden werden.“ So war es dann auch. „Das Licht in Neuseeland ist viel strahlender. Das ganze Land hat etwas Magisches … Genau dieses gewisse Extra an Magie brauchten wir. Und ich bin mir sicher, das hätten wir nirgendwo sonst gefunden“, schwärmt der Filmemacher weiter.

Wissenswertes zu „Elliot, der Drache“

Robert Redford mimt den Holzschnitzer Mr. Maecham. (Foto Disney Studios)
Robert Redford mimt den Holzschnitzer Mr. Maecham. (Foto Disney Studios)

Über Jahre erzählt der alte Holzschnitzer Mr. Maecham (Robert Redford) den Kindern des Ortes die Geschichte eines wilden Drachen, der tief in den Wäldern des Pazifischen Nordwestens lebt. Seine Tochter Grace (Bryce Dallas Howard), eine Försterin, schenkt den Geschichten keinen Glauben, bis sie eines Tages den Waisenjungen Pete (Oakes Fegley) kennen lernt. Der mysteriöse 10-Jährige behauptet, im Wald zu leben – mit einem riesigen grünen Drachen namens Elliot als Freund. Petes Beschreibungen stimmen mit denen aus Mr. Meachams Erzählungen überein. Also macht sich Grace auf, mehr über den Jungen im Wald herauszufinden. Begleitet wird sie von der 11-jährigen Natalie (Oona Laurence) und deren Vater Jack (Wes Bentley), der die örtliche Sägemühle besitzt. Gemeinsam entdecken sie, welches Geheimnis Pete versteckt, tief im Dickicht hinter Bergen und Bäumen. „Elliot, der Drache“, der an 74 Drehtagen in Neuseeland komplett produziert wurde. startet am 25. August 2016 in den deutschen Kinos.


{google_map}Neuseeland, Rotorua{/google_map}