Die Wasserrichter von Corongo

Wasser ist in Corongo ein überaus kostbares Gut, auch wenn die Laguna de Llanganuco gut gefüllt wirkt.

Jahr für Jahr am 22. März wird der Weltwassertag begangen. Der Tag soll dazu genutzt werden, Maßnahmen rund um das Thema Wasser und Wassersparen zu implementieren und zu fördern. In Corongo, einer Stadt in der peruanischen Andenregion Áncash, wird bereits seit mehreren tausend Jahren ein einzigartiges System zur Wasserverteilung angewendet: das der „Wasserrichter“. Mit Jahresbeginn zum 1. Januar werden freiwillige „Wasserrichter“ für ein Jahr ins Amt gehoben, um eine nachhaltige und gerechte Wasserversorgung für die bestehende und nachfolgende Generationen zu garantieren und Wasserverschwendung zu verhindern.

Die Wasserrichter haben die schwierige Aufgabe, das kostbare Nass unter Mensch und Tier gerecht zu verteilen.Die „Wasserrichter“ sind die höchste Instanz im Ort, wenn es um das wertvolle Nass geht. Nach der Regenzeit im April und Mai kommen die Dorfbewohner alle zwei Wochen zum Haus des Richters und bitten um ihre Wasserration. Diese wird abhängig von Verfügbarkeit und Bedarf auf Basis der drei Prinzipien Solidarität, Gleichheit und Respekt vor der Natur zugeteilt. Diese Werte sind fest verankert in der andinen Kultur und werden gewissenhaft in Familien und Schulen weitergegeben.

In der Andenregion Áncash ist das kostbare Nass auch für die Flora unerlässlich. (Fotos Promperú)

Ende 2017 wurde das System der Wasserrichter von Corongo auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen, bereits seit 2013 zählt der Brauch zum nationalen Kulturerbe. Weitere Informationen unter www.peru.travel/de.

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