Die spektakulärsten Schluchten der Schweiz

Spektakulär mit erfrischenden Sptitzdusche: die Rofflaschlucht in Graubünden. (Foto Gaudenz Danuser)
Spektakulär mit erfrischenden Sptitzdusche: die Rofflaschlucht in Graubünden. (Foto Gaudenz Danuser)

Adrenalin, Abenteuer und atemberaubende Ausblicke lassen sich fast mühelos in den Schweizer Alpen finden. Gerade an heißen Tagen bieten sich dann Wanderungen in den Schluchten an. Unter dem Rhein hindurch führt beispielsweise der Weg der Roffla-Schlucht. Die Rosenlaui- und die Nozon-Schlucht begeistern unterdessen nicht nur Romantiker. Liebhaber der tropisch-alpinen Natur wandern stattdessen besser entlang der Brenno-Schlucht. Schwindelfreie versuchen sich eher an den Brücken der Trient-Schlucht und Hartgesottene wählen dann wohl beim Canyoning in der Viamala oder der Chli Schliere den direkten Weg durch das tosende Wasser.

 Roffla-Schlucht  – einmal unter dem Rhein sein

Vom historischen Gasthaus führt ein schmaler Weg durch die Felsengalerie hinter dem Wasserfall unter dem Rhein hindurch. Inspiriert von den Niagara-Fällen begann der einstige Amerika-Auswanderer Christian Pitschen-Melchior 1907 einen ähnlichen Weg in der Roffla-Schlucht zu bahnen. So meißelte er schließlich in Handarbeit die bis heute praktisch unverändert erhaltene Galerie in den harten Fels. Sieben Jahre und 8.000 Sprengungen später war sie dann fertig. Diese spannende Entstehungsgeschichte kann übrigens auch im Hausmuseum besichtigt werden. Die Schlucht ist von Mai bis Ende Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

Die Kraft der Natur in der Rosenlaui-Schluchterleben

Eng und spektakulär: die Rosenlauischlucht im Berner Oberland. (Foto David Birri)
Eng und dabei überaus spektakulär: die Rosenlauischlucht im Berner Oberland. (Foto David Birri)

Die Gletscherschlucht Rosenlaui begeistert seit über 100 Jahren nicht nur die Naturromantiker. Tief hat sich der Weissenbach auf seinem Weg vom Gletscher ins Tal gefressen, sein Wasser wirbelt dabei um Gletschertöpfe. Ein schmaler Weg führt hier neben dem tobenden Bach Stufe um Stufe in die Höhe. An einzelnen Stellen rücken die glatt polierten Kalkfelsen dann so eng zusammen, dass sie fast einen Tunnel bilden. Die Schlucht ist von Ende Mai bis Ende Oktober täglich geöffnet. Der Rundgang dauert rund 45 Minuten.

Nozon-Schlucht im Genferseegebiet

Unweit der über 1500 Jahre alten Klosterkirche von Romainmôtier auf dem Weg nach La Sarraz kommen die Besucher durch die Nozon-Schlucht mit ihren verträumten Wasserfällen Cascade du Dard und Tine de Conflens. Die leichte Wanderung (März bis November) dauert dreieinhalb Stunden.

asserfälle bei der Nozon-Schlucht im Genferseegebiet. (Foto C. Jaccard)
Durchaus sehenswert: die Wasserfälle bei der Nozon-Schlucht im Genferseegebiet. (Foto C. Jaccard)

Tropisch-alpine Brenno-Schlucht im Valle di Blenio

Der Wanderweg, einst eine alte Verbindungsstraße zwischen Olive und Campo, ist spektakulär in die Felsen der Brenno-Schlucht eingehauen. Die Schlucht ist lediglich im Sommer und Frühherbst begehbar.

Trient-Schlucht bei Vernayaz im Wallis

Die Trient-Schlucht hat der gleichnamige Wildbach in das Gestein des Mont-Blanc-Massivs eingeschnitten. Diese eindrückliche, 200 Meter tiefe Schlucht wird in schwindelerregender Höhe von nicht weniger als zwei Brücken überspannt und ist auch für Kletterer und Naturliebhaber durchaus interessant. Tafeln informieren dabei über die Geologie und auch über den speziellen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Höhepunkt ist fraglos der 114 Meter hohe Wasserfall Pissevache. Geöffnet von Mai bis Oktober.

Überaus sehenswert: die Trient-Schlucht bei Vernayaz im Wallis. (Foto Thomas Andenmatten)
Überaus sehenswert: die Trient-Schlucht bei Vernayaz im Wallis. (Foto Thomas Andenmatten)

Viamala – Canyoning in 300 Metern Tiefe

Ein absolut beeindruckendes Naturschauspiel lockt Canyoning-Fans derweil in Graubünden. Technisch einfach mit Schwimmen, Rutschen und kleineren Sprüngen, ist diese rund 90-minütige Tour besonders geeignet für Einsteiger und Wasserratten und kommt ganz ohne Abseilen aus. 321 Stufen führen dabei hinunter in die Viamala-Schlucht, deren Felswände bis zu 300 Meter hoch aufragen ‒ hier gibt es keinen Weg außer dem Fluss.

Canyoning der Superlative in der Chli Schliere

Canyoning in der Chli Schliere ist nur etwas für Wagemutige. (Foto Outventure)
Canyoning in der Chli Schliere ist nur etwas für Wagemutige. (Foto Outventure)

Der bekannteste Canyon der Zentralschweiz bietet sportliches Canyoning: Anspruchsvolle Sprünge, extreme Wasserrutschen und rassige Abseilstellen in schönster Umgebung garantieren dabei vier Stunden Action und Spaß. Legendär ist hier vor allem der „Schraubenzieher“, eine spektakuläre Rutsche durch einen engen und abgewinkelten Felskanal. Unvergesslich bleiben ganz sicher auch das Abseilen durch einen hohen Wasserfall oder der gewagte Sprung durch eine enge Felsspalte. Das Abenteuer eignet sich für sportliche Teilnehmer oder solche mit Canyoning-Erfahrung.