Die Schweiz mit Mountainbike und Wadenpower

Mountainbiker genießen den Sonnenuntergang vor der Kesch Hütte in Graubünden. (Foto Engadin St. Moritz/Filip Zuan)

Erst auspowern, dann genießen – die Capanna Monte Bar im Tessin, die Ferme du Soliat am Creux du Van im Jura & Drei-Seen-Land und die Keschhütte in Graubünden bieten das perfekte Ziel für eine Mountainbike-Tour in der Schweiz: fordernde Aufstiege, flowige Trails, wunderbare Panoramen und kulinarische Höhenflüge.

Vom Singletrail zum Gnocchi-Schmaus

Eine grandiose Aussicht auf die Stadt Lugano, den See und die Alpengipfel, eine hochmoderne Berghütte und zwei junge Hüttenwarte, die den Hüttentopf der Haute Cuisine vorziehen: Wer bei Alessandro Müller und Jvan Cattaneo einkehrt, erfährt herzhafte Tessiner Gastlichkeit in herausragender Architektur. Beide sind gelernte Köche, die zuvor in den Gourmetküchen der 5-Sternehotellerie von St. Moritz, in der Karibik und in Dubai tätig waren. Im Dezember 2016 haben die beiden Kletterfreunde das Zepter der neu gebauten Capanna Monte Bar übernommen.

Überaus stimmungsvoll: die Capanna Monte Bar-Sonnenaufgang. (Foto Schweiz Tourismus/Andre Meier)

Den Zweirad-Gast überrascht die Hütte mit überdurchschnittlichem Komfort: Service-Station für Reparaturen, Pumpe, Putzmöglichkeit, verschiedene Akku-Ladestationen für E-Bikes, abschließbarer Veloraum, Warmwasserduschen und eine Waschmaschine.

Mehrere Routen führen zur Capanna Monte Bar. Wer nur einen Tag zur Verfügung hat, kurbelt die rund 1000 Höhenmeter von Tesserete aus auf der Asphaltstraße hoch. Bei Mountainbikern jeden Niveaus sehr beliebt ist die viertägige ausgeschilderte Tour „Lugano Bike“. Auf der Strecke von Lugano nach Ponte Tresa verbindet diese Tour die flowigsten Singletrails der Region. Sie führt an den Bergen Monte Brè, Monte Bar und Monte Tamaro vorbei und bietet fantastische Aussichtspunkte.

Von La Chaux-de-Fonds zum Grand Canyon der Schweiz

Schweiz. ganz natuerlich: Eine Nebelwalze mit Steinbock am Creux du Van. (Foto Schweiz Tourismus/Roman Burri)

Im Jura entdecken Mountainbiker eine bezaubernd vielfältige Landschaft mit einsamen Tälern, saftigen Weiden, rauschenden Flüssen und kleinen Seen. Von der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds führt der Weg durch das Val-de-Travers, bekannt für seine Absinth-Destillerien, nach Soliat. Nur 300 Meter entfernt vom Creux du Van, einer einmaligen, imposanten Felsarena (auch Grand Canyon der Schweiz genannt), liegt die Ferme Le Soliat. Hungrige Velofahrer stärken sich im lauschigen Gärtchen mit regionalen Spezialitäten, Brot aus dem Holzofen oder Steinpilz- und Knoblauch-Fondue. Mit etwas Glück lassen sich sogar Gämsen beobachten …

Wer die ganze Jura-Bike-Tour und nicht nur einen Tagesausflug machen möchte, folgt der Strecke über den Balcon du Jura mit wunderbarer Aussicht auf den Neuenburgersee. Tags darauf quert die Route unterhalb der felsigen Aiguilles de Baulmes ein abgelegenes Gebiet mit zahlreichen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg. Die letzte Steigung führt ins Vallée de Joux, berühmt für seine herbe, unversehrte Natur.

Solartechnik und grandioser Ausblick auf 2625 Metern

Bikerin auf der Jura Bike Route. /Foto Schweiz Tourismus)

Gastfreundschaft mit langer Tradition auf 2625 Metern – die erste Keschhütte wurde 1893 als Schutzhütte unweit des heutigen Standortes gebaut. Der Neubau von 2011 überzeugt durch die Nutzung von Solartechnologie für Heizung, Beleuchtung und Warmwasser. Neben dem Veloraum gibt es auch einen Trocknungsraum für Kleidung. Die Hüttenwarte Ursina und Reto Barblan legen viel Wert auf Regionalität. So dürfen sich Mountainbiker nach dem anspruchsvollen Aufstieg auf Salsiz der Hausmetzgerei Erwin Eggenberger aus Filisur, Alpkäse von der Alp digl Chants, Eier vom Biohof Plaschair und Brot aus der Bäckerei Preisig in Bergün sowie Bier aus der kleinen, aber feinen Brauerei in Davos Monstein und Wein aus der Bündner Herrschaft freuen.

Die Keschhütte liegt an vier lohnenswerten Mountainbike-Touren. Die dreitägige „Graubünden Bike Route“ startet in Davos mit der fordernden Fahrt über den Scalettapass und führt von der Keschhütte abwärts ins Val Tours, einer hochalpinen Strecke umrahmt von Dreitausendern und Gletscherzungen bis nach Bergün, wo es am nächsten Tag mit abwechslungsreichen Singletrais über Filisur nach Lenzerheide geht. Eine äußerst anspruchsvolle Rundfahrt über 62 Kilometer und 2900 Höhenmeter führt von Bad Alvaneu über den Ducan-Pass und den Sertig-Pass an der Keschhütte vorbei zurück an den Ausgangspunkt.

Mountainbiker beim Aufstieg durch das urspruengliche Val Funtauna in Richtung Kesch Huette, mit Sicht auf den Passhoerele und das Chueealphorn. (Foto Engadin St. Moritz/Filip Zuan)

Weitere Touren gibt es auf www.kesch.ch. Weitere Informationen unter MySwitzerland.com/topcyclingtours.