Die rekordverdächtige Seite der Slowakei

Die Burg Spissky ist eine von rund 650 Burgen und festungen in der Slowakei. (Foto Foto slovakia.travel)

Die Slowakei ist eine „Burgenweltmacht“ voller Rekorde und kurioser Geschichten. In dem kleinen Land finden sich nicht weniger als 220 Burgen und Burgruinen sowie 425 Kastelle, die entdeckt werden wollen. Die in den UNESCO-Welterbestätten eingetragene Zipser Burg avanciert dabei mit ihrer Fläche von 40.000 Quadratmetern der größte mittelalterliche Burgkomplex in Mitteleuropa und gehört zu den zehn größten Burgen der Welt. Die erste schriftliche Überlieferung über die älteste Burg der Slowakei – Devín – stammt sogar aus dem Jahr 868 nach Christus.

Die Burg Devín ist die älteste Festungsanlage der Slowakei und liegt malerisch auf einem Felsen. (Foto Alexander Vojček=

Die furchterregende Geschichte der blutrünstigen Gräfin Elisabeth Báthory von der Burg Čachtice ist legendär, denn sie soll über 600 Jungfrauen getötet haben und hält damit den traurigen Rekord der Frau mit den meisten Morden in der Geschichte. Die Keller unter der Burg Roter Stein (Červený Kameň) wiederum sind die größten unterirdischen Räumlichkeiten in Mitteleuropa und der Höhepunkt einer attraktiven Burgbesichtigung. Ursprünglich waren es Lager, heute sind sie eine ungewöhnliche Location für Veranstaltungen und Dreharbeiten.

Grandiose Stimmung an der Burg Devín, (Foto slovakia.travel)

Aber nicht nur die Burgen sind besonders groß, spektakulär und vielzählig, auch die Höhlen und Tropfsteine suchen ihres Gleichen. Die Slowakei ist auch eine „Höhlenweltmacht“. Bislang wurden 7.000 Höhlen entdeckt, wobei in der Höhle Krásnohorská jaskyňa eine der größten Sintersäulen der Welt (34 Meter) zu finden ist. Lange Jahre galt die Sintersäule als größter Tropfstein der Welt und war im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.

Im Verhältnis zu seiner Fläche hat kein Land der Welt so viele Mineralquellen wie die Slowakei. Offiziell sind 1657 Quellen registriert, man nimmt aber an, dass es noch viel mehr sind. Das Mineralwasser in Smrdáky zählt wegen seines hohen Schwefelwasserstoffgehalts zu etwas ganz Besonderem, denn dieser ist der höchste Wert in Europa und damit zählt dieser Ort zu einem der besten Plätze für die Heilung von Hauterkrankungen. Die größte Anzahl an Quellen findet sich in der Ortschaft Bešeňová. Hier entspringen 33 Thermalquellen, die eine Temperatur von bis zu 61 °C erreichen.

Der größte hölzerne Altar der Welt lockt nach Levoča. (Foto slovakia.travel)

Die Slowakei führt einen aber auch an Orte, die besondere Handwerkskunst, Ausstellungen, Sammlungen oder gar die älteste technische Hochschule oder das älteste bestehende Unternehmen der Welt hervorgebracht haben. Den größten hölzernen gotischen Altar der Welt kann man in Levoča in der Kirche des Heiligen Jakobus bewundern. Er ist fast 19 Meter hoch und sein Begründer war Meister Paul von Levoča. Er schnitzte ihn aus Lindenholz Anfang des 16. Jahrhunderts und die Arbeit dauerte zehn Jahre.

Die Münzstätte von Kremnica ist das älteste Unternehmen der Welt, das durchgehend in Betrieb ist. Münzen werden hier bereits seit dem Jahr 1328 geprägt und in Zukunft beispielsweise auch die slowakischen Euromünzen. Und noch ein Rekord: Die erste technische Hochschule der Welt war die Bergbauakademie, gegründet im Jahr 1762 durch Maria Theresia. Sie befand sich in Banská Štiavnica, dem Zentrum der Bergbauwissenschaft und Technik in Europa.

Mehr als 7.000 Höhlen – so wie hier die Jasovská-Höhle – sind in der Slowakei registriert. (Foto slovakia.travel))

Und – welch ein Kontrast – die Gobelins von Bratislava, ausgestellt im Primatialpalais, sind die komplexeste Gobelinsammlung der Welt. Schließlich das Andy Warhol Museum für moderne Kunst in Medzilaborce, welches heute das einzige seiner Art in Europa ist. Es befindet sich nahe dem Dorf Miková, aus dem die Eltern von Warhol stammen.

Und last but not least: Wenn man sagt, die Slowakei sei das Herz und der Mittelpunkt Europas, so ist das nicht aus der Luft gegriffen. An einem wunderschönen Ort in der Nähe von Kremnické Bane in der Mittelslowakei ragt neben der altertümlichen Johannes-der-Täufer-Kirche ein Stein empor – hier ist der geographische Mittelpunkt Europas. Weitere Informationen unter www.slovakia.travel.