Poutine – die schmackhafte Riesensauerei

Sieht aus wie Matsche, schmeckt aber überraschend gut: eine Poutine. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Sieht aus wie Matsche, schmeckt aber überraschend gut: eine Poutine. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Gesund ist etwas anderes. Und ganz sicher ist das Auge hier nicht mit. Aber schmecken tut sie, die Poutine. Dabei entpuppt sich das Nationalgericht der ostkanadischen Provinz Québec als echte Kalorienbombe, bei der sich einmal mehr die alte Weisheit bestätigt, dass Fett ein Geschmacksträger ist. Denn dieses Gericht besteht traditionell aus Pommes frites und Käse, getränkt in Bratensauce. Üblicherweise wird in Würfel geschnittener Cheddar-Käse verwendet, während bei der Sauce zwischen „Hot Chicken“ und „Barbecue“ unterschieden wird. Letztere ist pikant und hat einen leicht rauchigen Geschmack. „Hot Chicken“ hingegen ist in der Regel eine schlichte braune Bratensauce. Hier und da wird auch eine Poutine italienne angeboten, die mit Tomaten- statt Bratensauce serviert wird.

Die Kalorienbombe ist inzwischen nicht mehr nur in Québec erhältlich, sondern in weiten Teilen Kanadas. Sogar die großen Fast-Food-Ketten haben die Poutine längst in ihren Speiseplan aufgenommen. Erfunden worden sein soll die Spezialität in den 1950er Jahren. Wobei gleich eine Reihe von Städten wie Warwick, Drummondville oder Victoriaville für sich in Anspruch nehmen, der Geburtsort dieses schmackhaften Hüftgoldes zu sein. Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang auch der Name von Fernand Lachance auf. Der Imbissbudenbetreiber soll, als ein Kunde Pommes frites mit Quark bestellte, geantwortet haben: „Ça va faire une maudite poutine.“ Was übersetzt so viel heißt wie: „Das wird eine Riesensauerei“. Und da hatte Fernand Lachance zweifelsohne Recht. Denn die Poutine ist wirklich eine Riesensauerei – aber auch ungemein lecker…

Weitere Informationen unter www.tourisme.gouv.qc.ca