Die „Diagonale der Verrückten“ auf La Réunion

Der Grand Raid auf La Reuníon ist eine besondere Herausforderung für die Härtesten der Harten. (Foto Lionel Ghighi)
Der Grand Raid auf La Reuníon ist eine besondere Herausforderung für die Härtesten der Harten. (Foto Lionel Ghighi)

Der Grand Raid, der auch als „die Diagonale der Verrückten“ bezeichnet wird, rückt jährlich im Oktober die  Insel La Réunion im Indischen Ozean in den Fokus der verrücktesten Ultra-Crossläufer aus der ganzen Welt. So auch vom 22. bis 25. Oktober 2015, wenn sich wieder mehr als 2.500 Ausdauersportler der ungewöhnlichen Herausforderung stellen.

Dieser Ultra-Cross-Berglauf richtet sich ausschließlich an sehr gut trainierte Sportler aus aller Herren Länder. Es können 1.400 Réunnionais und 1.300 Läufer aus anderen Ländern am Grand Raid teilnehmen. Selbst den erfahrensten Sportlern wird empfohlen, mindestens drei Monate vor dem Lauf ein Intensivtraining zu absolvieren. Für die Teilnahme ist ein Arztbesuch inklusive einer Dopingkontrolle Pflicht. Die Läufer müssen außerdem mindestens 18 Jahre alt sein und während des Laufes eine vorgeschriebene Ausrüstung inklusive Helm und spezieller Kleidung tragen.

Hilfestellungen durch außenstehende Personen sind während des Laufes nicht erlaubt, um sicher zu stellen, dass alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben. Der Grand-Raid-Verband achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln, sollte jemand dagegen verstoßen, wird er sofort disqualifiziert.

Fast 10.000 Höhenmeter müssen die Starter auf der "Diagonalen der Verrüpckten" bewältigen. (Foto Lionel Ghighi)
Fast 10.000 Höhenmeter müssen die Starter auf der „Diagonalen der Verrüpckten“ bewältigen. (Foto Lionel Ghighi)

Doch warum ist eine so intensive Vorbereitung nötig? Dieser Berglauf kann mit keinem anderen Marathon auf der Welt verglichen werden. Mit 9.917 Metern Höhenunterschied – dass heißt fast 32 Mal die Höhe des Eiffelturms – sowie fünf zu durchquerenden Gebirgskämmen in teilweise über 2.000 Metern Höhe, gilt die „Diagonale der Verrückten“ als eine unglaubliche körperliche und geistige Herausforderung bei der selbst Spitzensportler an ihre Grenzen geraten!

Streckenmäßig verläuft die Route einmal über die ganze Insel. Die Läufer starten in diesem Jahr von der Ravine Blanche in Saint-Pierre an der Süd-Küste, laufen quer über die Insel, über den Piton Textor (2.224 Meter), die Caverne „Dufour“ (2.484 Meter), Cilaos, den „Taibit“ – Pass (2.080 Meter), bevor sie nach rund 164 km das „Stade de la Redoute“ in der Hauptstadt Saint-Denis, im Norden der Insel, erreichen.

Der Lauf spielt sich in nur einer einzigen Etappe ab; die maximal erlaubte Zeit dafür sind 63 Stunden. Im vergangenen Jahr schaffte es der Franzose François D´Haene die gesamte Strecke in ca. 24 Stunden und 25 Minuten zurückzulegen und gewann somit den Grand Raid.

Von den mehr als 2.500 Starterinnen und Startern erreichen beileibe nicht alle das Zeil beim Grand Raid. (Foto Lionel Ghighi)
Von den mehr als 2.500 Starterinnen und Startern erreichen beileibe nicht alle das Zeil beim Grand Raid. (Foto Lionel Ghighi)

Für den Grand-Raid-Verband ist es jedes Jahr eine außerordentliche logistische Herausforderung, die Läufer vor, während und nach dem Lauf gut zu betreuen. Ca. 1.500 Freiwillige werden vor Ort sein um die Kandidaten zu verköstigen, zu verarzten, anzufeuern und vielleicht auch wenn nötig zu trösten.

Seinen Favoriten kann man während des gesamten Laufs „virtuell“ begleiten. Angaben über seinen Standort sowie dessen Geschwindigkeit kann man unter www.grandraid-reunion.com erfahren.
Am Ende erhält jeder Teilnehmer, der es bis ins Ziel, der Hauptstadt, geschafft hat, eine ganz persönliche Urkunde mit den Angaben über seine erbrachten Leistungen sowie einem „J´ai survécu“ (Ich habe überlebt)-T-Shirt. Weitere Informationen unter www.insel-la-reunion.com.

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