Tahiti – bewegte Geschichte der friedlichen Inseln

Ein Traum in der Südsee: Tahiti und ihre Inseln. (Foto: Tahiti Tourisme)
Ein Traum in der Südsee: Tahiti und ihre Inseln. (Foto: Tahiti Tourisme)

Tahiti und ihre Inseln wurden vermutlich um 1.500 vor Christus von Tonga, Samoa und Südostasien aus besiedelt. Die Urahnen der Polynesier landeten erst auf den Marquesas-Inseln und besiedelten von dort aus die anderen Eilande.

Die unabhängigen Stammesfürstentümer waren streng hierarchisch aufgebaut: in Adel, Freie und Hörige. Religiöse und weltliche Macht waren eng verzahnt und teilweise in ein und derselben Person vereint. Zur Zeit der Kulturblüte, also noch vor der europäischen Entdeckung, lebten vermutlich 35.000 Einwohner in dem Inselreich. Das politische und religiöse Zentrum war Raiatea, wo die mythische Geburtsstätte des Kriegsgottes Oro und der  „Marae Taputapuatea“, die heiligste aller Kultstätten Polynesiens, stand. Die Machtverhältnisse waren bis zum Eingreifen der Europäer weitgehend ausgeglichen.

Tanz ist Ausdruck der Lebensfreude und Teil der Kultur in Tahiti. (Foto: Xavier Lancry)
Tanz ist Ausdruck der Lebensfreude und Teil der Kultur. (Foto: Xavier Lancry)

Es ist nicht abschließend geklärt, welcher Europäer als „Entdecker“ Tahitis gilt. Der Portugiese Pedro Fernández de Quirós sichtete 1606 eine bewohnte Insel, die er Sagittaria nannte und bei der es sich vermutlich um Tahiti handelte. Der erste Europäer, der 1767 die Insel betrat, war der Engländer Samuel Wallis. Er nannte die Insel King George Island.

1768 landete der Franzose Louis Antoine de Bougainville auf der Insel und besetzt Tahiti im Namen von König Louis XV. James Cook ankerte am 13. April 1769 erstmals vor Tahiti – es folgten weitere Besuche 1773 und 1777 mit seinem Schiff Endeavour. Mit Cook kamen auch Naturwissenschaftler auf die Inseln, deren Forschungsberichte lange Zeit das Bild der Europäer von der Südsee bestimmten. Sie waren ebenso Anlass für den Start der berühmten Bounty-Seereise im Jahr 1787.

Am 12. November 1772 ankerte der spanische Kapitän Domingo de Boenechea vor dem Island und versuchte erfolglos, die Inseln für Spanien zu annektieren. Im Jahr 1796 kamen erstmals protestantische Missionare der „London Missionary Society“ unter dem Kommando von James Wilson nach Tahiti und auf die Marquesas.

Tradition wird auf Tahiti - wie hier beim Festival des arts des Marquises, - groß geschrieben. (Foto: Xavier Lancry)
Tradition wird auf Tahiti – wie hier beim Festival des arts des Marquises, – groß geschrieben. (Foto: Xavier Lancry)

Die Europäer unterstützen das unabhängige Stammesfürstentum Pare und krönten 1819 Pomaré II. zum König der gesamten Inselwelt. Im November 1843 erfolgte das französische Protektorat über das Königreich Tahiti, in dessen Folge der gesamte Archipel an Frankreich fiel. 1880 wurden die Inseln schließlich offiziell zu einer Kolonie der französischen Republik. Pomaré V. war der letzte König von Tahiti, der 1891 verstarb.

Im Ersten als auch Zweiten Weltkrieg war das Inselreich immer wieder Militär-Stützpunkte und Schauplatz verschiedener Kämpfe. 1946 wurde das Gebiet offiziell französisches Übersee-Territorium; alle Polynesier erhielten die französische Nationalität. Seit 1958 lautet der Name Französisch-Polynesien. 2004 schließlich wird Französisch-Polynesien zu einem „Pays d’outre-mer francais“, einem französischen Überseeland, und ist damit der EU angegliedert.

Allgemeine Informationen: www.tahiti-tourisme.de.

Lage: Tahiti und ihre Inseln, auch bekannt als Französisch-Polynesien, liegen im Südpazifik zwischen Australien und Südamerika. Die insgesamt 118 Inseln sind in fünf Archipele aufgeteilt, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die Gesellschafts-, Gambier-, Tuamotu-, Marquesas- und Austral-Inseln.

Einreise: EU-Bürger benötigen zur Einreise kein Visum, lediglich einen ab dem Einreisedatum noch mindestens sechs Monate gültigen und maschinenlesbaren Reisepass und ein Rückreiseticket innerhalb der nächsten drei Monate. Kinder können entweder mit ihrem Kinderausweis oder Kinderreisepass einreisen; ein Eintrag im Reisepass eines begleitenden Elternteils ist ebenso gültig.

Klima: In Tahiti herrscht ein tropisches Klima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 27 Grad. Die durchschnittliche Wassertemperatur liegt bei zirka 26 Grad. Es gibt zwei Hauptjahreszeiten: von Dezember bis Februar ist es schwül mit kurzen Regenschauern; von März bis November ist es in der Regel etwas kühler und trockener.

Sprache: Französisch und Tahitianisch, wobei Englisch weit verbreitet ist.

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