Der Jurasteig in Ostbayern – wo Küchenschellen und wilder Thymian grüßen

Wildromantisch: Im Bayerischen Jura sind Schafe die natürlichen Landschaftspfleger. (Foto: Martin Gabriel)
Wildromantisch: Im Bayerischen Jura sind Schafe die natürlichen Landschaftspfleger. (Foto: Martin Gabriel)

Die Jura-Landschaft in Ostbayern entstammt einem riesigen Meer, das die Region vor 200 Millionen Jahren bedeckte. Nach dem Rückzug des Wassers formten Wind und Regen die Kalksteinablagerungen um. Zurück blieb eine Landschaft zum Verlieben: Wacholderheiden in karstiger Felslandschaft, Tropfsteinhöhlen und eng eingeschnittene Flusstäler prägen heute den Bayerischen Jura. Viele naturbelassene Wege und kleine Pfade laden ein, zu Fuß durch diese wildromantische Gegend zu streifen.

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Auf dem Jurasteig ist auch die Heidenelke zu finden. (Foto: Martin Gabriel)

Einer der schönsten Wanderwege des Bayerischen Jura ist der Jurasteig, der vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg ausgezeichnet wurde. Er verläuft als Rundtour zwischen Regensburg, Kelheim, Neumarkt und Amberg. Auf 230 Kilometern führt der Qualitätsweg in zwölf Tagesetappen über die Höhen und Täler von Donau, Altmühl, Weißer und Schwarzer Laber, Lauterach, Vils und Naab. Hier können seltene Tiere wie Wanderfalken und Eisvögel beobachtet werden. Geschützte Orchideen, Küchenschellen und wilder Thymian sind häufige Begleiter am Wegesrand. Wer den Blick schweifen lässt, sieht immer wieder Klöster und Burgen. Das berühmte Benediktinerkloster Weltenburg, die Wallfahrtskirche Habsberg bei Velburg oder die Burgruinen bei Hohenburg oder Kallmünz – sie alle sind einen Abstecher wert. Einen Jubiläumsbesuch zum 150-jährigen Bestehen kann man in diesem Jahr der Befreiungshalle bei Kelheim abstatten. Der geschichtsträchtige Monumentalbau thront hoch über dem Donau- und Altmühltal. Informationen gibt es unter www.bayerischerjura.de und www.jurasteig.de im Internet.

Sonnige Trockenhänge und Kalkformationen prägen den Jurasteig. (Foto: Martin Gabriel)
Sonnige Trockenhänge und Kalkformationen prägen den Jurasteig. (Foto: Martin Gabriel)

Einblicke in die Historie der ehemaligen Bergbauregion Amberg-Sulzbach gibt der Erzweg, ebenfalls mit dem Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ geadelt. Der Weg ist rund 200 Kilometer lang, hinzu kommen neun Schlaufenwege, durch die die umliegenden Ortschaften angebunden sind. Mehr als die Hälfte der Strecke besteht aus naturbelassenen Wegen. Beim Erzweg ist es gelungen, das Landschaftserlebnis mit Stätten der früheren Montangeschichte auf einer interessanten Route zu verschmelzen. Mehr dazu gibt es unter www.erzweg.de.

Das Juradistl-Lamm ist übrigens eine besondere Spezialität des Bayerischen Jura, das Altmühltaler Lamm findet sich im Naturpark Altmühltal. Von Schäfern gehütet, grasen die Tiere an den Jurafelsen, Wacholderheiden und Magerrasen und halten so die einzigartige Flora der Juraregion im Gleichgewicht. Sie tragen wesentlich zum Schutz der markanten Landschaft bei und erhalten zusätzlich die wichtige Tradition der Hüteschäferei am Leben. Das zarte Fleisch kommt in vielen Partner-Gasthäusern der Region auf den Tisch. Mehr dazu gibt es unter www.altmuehltaler-lamm.de und www.juradistl.de im Internet. (djd/pt)


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