Der Hotelcheck: Das Stocks Hotel auf Sark

Ein typisches Zimmer im Stocks Hotel auf der Kanalinsel Sark. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Ein typisches Zimmer im Stocks Hotel auf der Kanalinsel Sark – nicht groß, aber zweckenmäßig. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Die lange Liste namhafter Gäste zieren mit den Prinzen Charles und Andrew sowie Lady Diana Angehörige des britischen Königshauses. Auch viele andere Stars und Sternchen, Reiche, Schöne und Gefönte waren hier schon zu Gast. Wohl auch, weil das Stocks Hotel abseits der üblichen Touristenpfade auf der herrlich ruhigen Kanalinsel Sark liegt. Ein mit gerade einmal 4,8 Kilometern Länge und 2,4 Kilometern Breite überaus überschaubares Island im Golf von St. Malo, das weder zu Großbritannien, noch zur EU gehört und als britischer Kronbesitz entsprechend einen Sonderstatus genießt.

Alt-ehrwürdig und geschichtsträchtig: das Stocks Hotel auf Sark. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Alt-ehrwürdig und geschichtsträchtig: das Stocks Hotel auf Sark. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Einen Sonderstatus genießt eben auch das Stocks Hotel, dessen Geschichte bis in das Jahr 1741 zurückreicht. Das inseltypische Granitgebäude liegt oberhalb einer ehemaligen Schmugglerbucht und war ursprünglich als Landsitz konzipiert worden. Im Jahre 1895 wurde das Anwesen schließlich in ein Hotel umfunktioniert.

„Wir liegen nicht nur geografisch in der Mitte der Insel, sondern fühlen uns auch ein wenig wie der gesellschaftliche Mittelpunkt von Sark“, so Inhaber Paul Armorgie mit Blick auf die vielen Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, die im stilvollen Ambiente seines seinem Hause regelmäßig begangen werden.

Dass die geografische Lage nicht nur Vorteile bietet, verrät ein Blick in die Geschichte des familiengeführten Vier-Sterne-Hotels. Während des Zweiten Weltkrieges, als die Nazi-Truppen die Insel okkupierten, konfiszierten die deutschen Besatzer das Hotel und schlugen hier ihr Hauptquartier auf. Der deutsche Kommandant ließ schließlich hinter dem Hotel einen Tunnel in den Fels schlagen – vermutlich, um sich hier im Fall der Fälle verstecken zu können. Der Tunnel existiert noch heute und ist ein stummer Zeuge eines dunklen Kapitels der Inselgeschichte.

Ein HInterlassenschaft der deutschen Besatzer: der Wehrmachtstunnel am Stocks Hotel. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Ein Hinterlassenschaft der deutschen Besatzer: der Wehrmachtstunnel am Stocks Hotel. (Foto Karsten-Thilo Raab)

„Wir haben den Tunnel eine Weile genutzt, um unsere Weine einzulagern“, verrät Paul Armorgie. Doch die Feuchtigkeit in dem Gemäuer sei so hoch gewesen, dass sich nach und nach von den edlen Tropfen die Etiketten ablösten. Ein Umstand, der dazu führte, dass niemand mehr zu sagen vermochte, was in welcher Flasche schlummerte.

Den Gästen steht ein kleiner, aber fein ausgestatteter Leseraum zur Verfügung. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Den Gästen steht ein kleiner, aber fein ausgestatteter Leseraum zur Verfügung. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Das Vier-Sterne-Hotel wurde schließlich mehrfach erweitert und zuletzt im Jahre 2010 komplett renoviert wurde. Die insgesamt 17 Zimmer und sechs Suiten umfassen zusammen gerade einmal 58 Betten und machen das Stocks zu einer Unterkunft mit familiären Charakter. Die Zimmer sind nicht sonderlich groß, aber modern und urgemütlich mit ihren kleinen Fensterscheiben.

Der Außenpool ist selbst an warmen Tagen wohl eher etwas für Hartgesottene. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Der Außenpool ist selbst an warmen Tagen wohl eher etwas für Hartgesottene. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Zu den Annehmlichkeiten des Hauses gehören nicht nur ein beheizter Außenpool und ein kleiner Fitnessraum, sondern auch ein eigens Kosmetikstudio, eine Leseraum mit Kamin sowie eine charmante Bar, in der es ganz besondere Getränke im Ausschank gibt: Die von Jim Hodge kreierten Mixturen wie Brombeer-Wodka, Orangen- oder Bananenwein sind ebenso ungewöhnlich wie schmackhaft.

Ungewöhnliche Weine sind in der hauseigenen Bar im Stocks im Ausschank. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Ungewöhnliche Weine sind in der hauseigenen Bar im Stocks im Ausschank. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Und auch das hauseigene Restaurant darf sich rühmen, über eine der besten Küchen der Insel zu verfügen. Kein Wunder also, dass das Stocks Hotel ein offene Geheimtipp unter Prominenten und solchen, die es werden wollen, gehandelt wird.

Restaurant des Stocks gehört nicht von ungefähr zu den ersten Adressen auf Sark. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Restaurant des Stocks gehört nicht von ungefähr zu den ersten Adressen auf Sark. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Informationen: Stocks Hotel, Sark, Channel Islands, GY10 1SD, Telefon 0044-1481-832001, www.stockshotel.com

Preis: Das Doppelzimmer mit Frühstück kostet in dem Vier-Sterne-Haus pro Nacht ab 175 Pfund.

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

Eine gemütliche Lounge lädt zum Entspannen ein. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Auch eine gemütliche Lounge lädt zum Entspannen ein. (Foto Karsten-Thilo Raab)

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

  • Lage ∗∗∗
  • Ausstattung ∗∗∗
  • Sauberkeit ∗∗∗
  • Essen & Trinken ∗∗∗∗
  • Service ∗∗∗∗

Fazit: Ohne Frage ist das Stocks ein perfektes Refugium für alle, die Entspannung und Erholung abseits der üblichen Touristenpfade suchen. Allerdings relativ hochpreisig gemessen an der Ausstattung und der Qualität.

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