Das moderne Gesicht von Norwegens Hauptstadt

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Auf der Insel Tjuvholmen bildet das Astrup Fearnley-Museum für moderne Kunst einen neuen, phantastischen Blickfang. (Foto Nic Lehoux)

Neue Quartiere entstehen, alte Stadtviertel werden modernisiert – in Oslo wandelt sich das Stadtbild markant. Moderne Architektur sowie eine lebendige Kunst- und Designszene locken Jahr für Jahr mehr Besucher aus aller Welt.

Wer mit Norwegens Hauptstadt Oslo seit längerem vertraut ist, reibt sich staunend die Augen. Der bis zum Jahrtausendwechsel vorherrschenden nüchternen Architektur der Stadt geht es in immer schnelleren und größeren Schritten „an den Kragen“. Traditionsreiche Stadtviertel werden mit Bedacht modernisiert; spannende neue Quartiere wie Tjuvholmen oder Vulkan entstehen, wo früher Gewerbeeinerlei oder Brachland beheimatet waren.

Eines der neuesten Beispiele kreativer Stadtentwicklung ist die Insel Tjuvholmen, die „Insel der Diebe“, auf der diese bis in das 18. Jahrhundert öffentlich gehängt wurden. Heute beeindruckt das Viertel mit modernen Wohn- und Bürogebäuden, die von mehr als 20 Architekten entworfen wurden. Highlights sind dabei das Astrup Fearnley-Museum für moderne Kunst und das benachbarte und mehrfach ausgezeichnete Designhotel The Thief.

Oslos neuer Musentempel: Das ultramoderne Opernhaus. (Foto Christopher Hagelung)
Oslos neuer Musentempel: Das ultramoderne Opernhaus. (Foto Christopher Hagelung)

Ganz im Zeichen nachhaltiger Stadtentwicklung steht das neue Vulkan-Viertel. Das ehemalige Industriegelände am Fluss Akerselva ist mittlerweile Standort von Oslos erster Markthalle, Schulen, Restaurants, Wohnungen und Büros geworden. Das Gros der Häuser wird durch vor Ort gewonnene erneuerbare Energie versorgt: Wärmepumpen verteilen heißes Wasser aus 50 eigenen Geo-Brunnen im Viertel; Solarzellen sorgen für die Stromgewinnung.

Markantestes Beispiel für Oslos Moderne ist das Stadtviertel Bjørvika, ein ehemaliges Hafengelände im innersten Oslofjord. Sein bisher bekanntestes architektonisches Highlight ist das Osloer Opernhaus in Form eines Gletschers. Ein weiterer wahrer Eyecatcher ist das Barcode-Projekt, das gemeinsam von den Architekturbüros MDRDV (Rotterdam) und den norwegischen Firmen DARK Architects und A-lab entwickelt wurde. Hier sind multifunktionale Hochhäuser entstanden, die aus der Ferne betrachtet gemeinsam einen Barcode bilden. Auch das neue Munch Museum wird, voraussichtlich 2019, in Bjørvika direkt neben der Oper seine Pforten öffnen.

Mit dem Barcode Projekt hat die Zukunft Oslos bereits begonnen. (Foto Visit Norway)
Mit dem Barcode Projekt hat die Zukunft Oslos bereits begonnen. (Foto Visit Norway)

Damit schließt sich der Kreis der modernen Architektur Oslos zur renommierten Kunst- und Designszene, die international einen hervorragenden Ruf genießt. So war das Munch 150-Jubiläumsjahr zu Ehren des großen norwegischen Malers Edvard Munch 2014 ein voller Erfolg mit zahlreichen Besucherrekorden. Daran wird 2015 angeknüpft: Gemeinsam werden das Van Gogh-Museum in Amsterdam und das Munch-Museum Oslo Werke der beiden Künstler präsentieren. Vom 7. Mai bis 6. September ist die Ausstellung „Munch : van Gogh“ im jetzigen Osloer Munch-Museum zu sehen, im Anschluss dann in Amsterdam. Weitere Informationen unter www.visitoslo.com.

Literaturtipp: Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Norweger, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-803-8. Erhältlich ist der Titel, der auf augenzwinkernde Art und Weise Skurriles und Wissenswertes über die Norweger vermittelt, im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag.


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