Viele Menschen sind mit einem gewissen Verdrängungsmechanismus gesegnet. Vor allem dann, wenn es darum geht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Das Ganze wird gerne gepaart mit einer gewissen Blauäugigkeit, wenn es darum geht, Bedrohungen für den Erdball durch den Menschen oder von Menschenhand gemacht zu erkennen. Beides führt dazu, dass viele völlig unbekümmert durchs Leben schreiten und keinen Gedanken daran verschwenden, ob ihr Tun eventuell schädlich für die Umwelt sei.
Die Filmemacher Kip Anderson und Keegan Kuhn sind in Cowspiracy – das Geheimnis der Nachhaltigkeit der Frage nachgegangen, wie sehr sich industriell betriebene Viehzucht und Agrarwirtschaft auf die globalen Umweltprobleme auswirken? Gleichzeitig unterstreichen sie in ihrer faszinierenden wie erschreckenden Dokumentation wie ein jeder einzelne sein Scherflein dazu beitragen kann, den rasant voranschreitenden Klimawandel vielleicht nicht aufzuhalten, aber zumindest spürbar zu verlangsamen.
Dabei verdeutlichen Anderson und Kuhn, warum nicht der Verbrauch an fossilen Brennstoffen der Klimakiller Nummer eins ist, sondern der Ackerbau und die Viehzucht. Laut eines offiziellen Berichts des Worldwatch Institutes werden darüber hinaus weltweit mindestens 51 Prozent aller in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgas-Emissionen durch Nutztiere und deren Nebenprodukte verursacht, während lediglich 13 Prozent auf die viel gescholtenen Verkehrsmittel entfallen. Aber warum wird diese folgenschwere Tatsache selbst von namhaften Umweltorganisationen mehrheitlich ausgeblendet oder eher als Nebensache auf der Agenda angesehen? Dies wollten Andersen und Kuhn unter anderem herausfinden und stellten besagten Umweltschutzorganisationen einige unbequeme Fragen…
Die engagierten Filmemacher präsentieren zudem erschreckend aufschlussreiche Zahlen und unglaubliche Fakten: So wird beispielsweise für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch über 15.000 Liter Wasser (für ein Kilo Reis sind es 2.500 Liter) benötigt; 91 Prozent der Rodung des Amazonas-Regenwaldes geht auf das Konto der Nutztierhaltung; 30 Prozent des anbaufähigen Bodens wird weltweit für die Fleischproduktion, das heißt für Weideland und den Anbau von Futtermitteln, verwendet; 380 Milliarden Liter Wasser werden in den USA jährlich durch Fracking verbraucht – für die Viehzucht sind es um die 200 Billionen Liter pro Jahr!
Cowspiracy deckt die verheerenden Auswirkungen der industriellen Viehwirtschaft für unseren Planeten auf und bietet nachhaltige Alternativen an, mit dem Ziel, Mutter Erde vor dem ökologischen Kollaps zu bewahren. Der undogmatische und unerschrockene Dokumentarfilm, der mit dem Publikumspreis auf dem Südafrikanischen Eco Film Festival und dem Preis für den „Besten ausländischen Film“ beim 12. Festival De Films De Portneuf Sur l’Environnement prämiert wurde, veranschaulicht eindringlich und ohne erhobenen Zeigefinger, dass man sich im Hinblick auf eine lebenswerte Zukunft dringend von falschen Essgewohnheiten verabschieden sollte – und das sogar ohne auf die ethisch fragwürdigen Aspekte von übermäßigem Konsum tierischer Erzeugnisse eingehen zu müssen.
Erhältlich ist die Umwelt-Dokumentarfilm Cowspiracy – das Geheimnis der Nachhaltigkeit in Spielfilmlänge auf DVD im Handel oder direkt bei Polyband Medien. Weitere Informationen rund um das Thema finden sich auch unter www.cowspiracy.com.
