Çatalhöyük neues Welterbe der Türkei

Alle guten Dinge sind elf. Neben den zehn bereits ausgezeichneten türkischen Weltkulturstätten hat die UNESCO die neolithische Siedlung Çatalhöyük auf ihre Weltkulturerbeliste aufgenommen. Die Siedlung in Süd-Anatolien in der Nähe von Konya, die in den späten 1950er Jahren entdeckt wurde, gilt als ein wichtiges Beispiel für die Übergangszeit, in der sich Dörfer in urbane Zentren wandelten. Çatalhöyük zeigt 18 Phasen jungsteinzeitlicher Inbesitznahme und außerdem verschiedene Praktiken aus der Kupferzeit. Zudem zeugen mehrere dicht beieinander stehende neolithische Häuser mit Dächern, die sowohl als Türen als auch als Fenster genutzt wurden, von der kulturellen Bedeutung des Ortes. Es hat den Anschein, dass die früheren Bewohner durch das Flachdach und dann über eine Leiter in das Innere der Gebäude gelangt seien. Zu den spektakulärsten archäologischen Funden gehören Malereien und Wandreliefs an den Innenwänden einzelner Häuser. Zu bestaunen gibt es Abbildungen von Stierschädeln und –hörnern, sich gegenüberstehende Leoparden, Teile von Wildtieren wie Eberhauer, Fuchs- und Wieselzähne oder Geierschnäbel und vieles mehr.

Neben Çatalhöyük gehören folgende Standorte in der Türkei zum UNESCO Welterbe:  Historische Bereiche von Istanbul (1985), Nationalpark Göreme und  Felsendenkmäler von Kappadokien (1985), Große Moschee und Krankenhaus von Divriði (1985), Ruinen von Hattusa (1986),  Monumentalgrabstätte auf dem Nemrut Dað (1987), Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latona (1988), Antike Stadt Hierapolis-Pamukkale (1988), Altstadt von Safranbolu (1994), Archäologische Stätte von Troja (1998) sowie die Selimiye-Moschee in Edirne (2011). Weitere Informationen unter www.unesco.de.