Brighton – Beach, Bummeln und beyond

Sonnenliegen auf dem Kiesstarnd und der berühmte Pier sind längst zum Markenzeichen des südenglischen Seebads Brighton geworden.
Sonnenliegen auf dem Kiesstarnd und der berühmte Pier sind längst zum Markenzeichen des südenglischen Seebads Brighton geworden.

Brighton wird nicht ohne Grund „London-by-the-sea“ genannt, denn es ist ähnlich quirlig wie Englands Hauptstadt, liegt jedoch am Meer – besser gesagt am Ärmelkanal. Der circa 13 Kilometer lange Küstenstreifen erstreckt sich im Osten von der Brighton Marina bis zum westlichsten Stadtteil Hove. Knapp neun Kilometer hiervon sind der allseits beliebte Kieselstrand, der aus ungefähr 614 Millionen Steinen bestehen soll und in den Sommermonaten Touristen wie Einheimische gleichermaßen zum Baden (ob im Meer oder in der Sonne), Sport, Spaß und Bummeln anlockt.

Von der Brighton Marina aus kann man zu einem Bootsausflug starten und die Stadt von der Wasserseite aus besichtigen. Mit der Volk’s Electric Railway, der ältesten Elektrobahn Englands, gelangt man von dort via den Yellowave Beach Club, in dem man zahlreiche Beachsportarten ausprobieren kann, und vorbei an einem der wenigen FKK-Strände Englands bis zum Brighton Pier. Zahlreiche Liegestühle locken mit Blick auf das Meer und für Kinder gibt es Wasserspielplätze.

Der Brighton Pier ist Treffpunkt der Vergnügungssüchtigen der Stadt.
Der Brighton Pier ist Treffpunkt der Vergnügungssüchtigen der Stadt.

Für das leibliche Wohl ist entlang der Beachfront dank zahlreicher Imbiss-Stände sowie aber auch erstklassiger Restaurants gesorgt. Hinter dem in westlicher Richtung dann anschließenden neuen Aussichtsturm British Airways I360 gelangt man über die Hove Lawns bis zur Hove Lagoon, in der man dank eines Wassersportzentrums Segeln, Surfen, Paddeln oder Kite-Surfen lernen kann. Und sollte es mal regnen, kann man im Brighton Sea Life Centre direkt am Strand zwischen Brighton Pavilion und dem Riesenrad Brighton Wheel die Unterwasserwelt im ältesten sich noch im Betrieb befindenden Aquarium der Welt bewundern.

Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis in die verschlungenen Gassen/Lanes des ältesten Stadtteils Lanes. Teilweise so schmal, dass man mit beiden Händen rechts und links die Häuserwände berühren kann, winden sich die kleinen und selbstverständlich autofreien Gässchen zwischen der Seafront und der North Street. Unzählige kleine Geschäfte kann man auf einem Gang erkunden – von Juwelieren und Modeboutiquen bis hin zu Design-Lädchen und Galerien. Und man sollte gar nicht erst versuchen die Orientierung zu behalten, sondern sich einfach Treiben lassen – wer dabei hungrig wird, der findet hier nicht mindestens genauso viele kleine und reizvolle Cafés, Pubs und Restaurants.

Bauliches Kuriosum im Herzen der Stadt: der Royal Pavilion.
Bauliches Kuriosum im Herzen der Stadt: der Royal Pavilion.

Nördlich an die Lanes schließt der Stadtteil North Laine an, ein ehemaliges Arbeiterviertel, das seit Jahren bei der großen Kreativszene Brightons sehr beliebt ist und nun mit einer bunten Mischung aus Second-Hand-Boutiquen, Flohmärkten, Antikläden oder so ungewöhnlichen Geschäftsideen wie einem veganen Schuhladen punktet. Die alternative Café-Dichte ist enorm hoch und an den Wochenenden sind die Straßenzüge auf Grund des Andrangs für den Straßenverkehr gesperrt – was zu ungebremster Shoppingfreude führt.

Auch im dritten Szene-Bezirk Kemptown findet man entlang der St. James Street viele Trödel- und Second-Hand-Shops. Die meisten Geschäfte in Brighton haben für Wochenendbesucher auch am Sonntag geöffnet, so dass das ein oder andere Mitbringsel noch auf dem Heimweg den Weg in den Koffer finden kann.

Bunte Strandhäuser gehören nicht von ungefähr zu den beliebtesten Fotomotiven am Ärmelkanal.
Bunte Strandhäuser gehören nicht von ungefähr zu den beliebtesten Fotomotiven am Ärmelkanal.

Wer dem quirligen Trubel Brightons für ein paar Stunden entfliehen möchte, der sollte unbedingt einen Ausflug in das Umland unternehmen: sei es entlang der Küste oder in das Hinterland. Ein schöner Wanderweg führt zum Beispiel von der Brighton Marina in die kleinen Nachbarstädtchen Rottingdean und Saltdean. Der Undercliff Walk führt am unteren Ende der Steilküste entlang – kann bei unruhigem Wetter jedoch geschlossen werden, da er direkt am Meer vorbei führt, deshalb sollte man vorher nachfragen.

Von Rottingdean, dem Wohnort des bekannten Schriftstellers Rudyard Kipling, und von Saltdean, dessen Freibad ein architektonisches Art-Deco-Meisterwerk ist, fahren mehrere Buslinien zurück in die Brightoner Innenstadt. Der South Downs National Park umschließt Brighton gen Norden und ist an den Wochenenden mit den „Breeze Up the Downs“-Bussen direkt vom Brightoner Hauptbahnhof in einer knappen halben Stunde zu erreichen. Die Busse 77, 78 und 79 fahren zu verschiedenen landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem Devil’s Dyke oder Stanmer Park, von denen aus man kleine Rundwanderungen durch die hügelige Landschaft mit herrlichen Ausblicken auf das Meer machen kann.

Weithin sichtbar: das markante Brighton Wheel.
Weithin sichtbar: das markante Brighton Wheel.

Ganz besonders Lauffreudige können auch von einer Endhaltestelle zur nächsten wandern – selbstverständlich sind zur Stärkung auf den Routen auch kleine Pubs eingezeichnet. Wer lieber in fach- und ortskundiger Begleitung die Landschaft von Sussex erkunden möchte, der ist bei So Sussex an der richtigen Adresse. Das Unternehmen bietet Themenwanderungen aber auch Rad- oder Bootstouren an. Wer die Landschaft gepaart mit Gaumenfreuden erleben möchte, der sollte eines der Weingüter im Hinterland besuchen. Hier wird hervorragender Wein – insbesondere auch Schaumwein – kultiviert und viele der Weingüter, wie zum Beispiel Court Garden Bolney Wine Estate oder Albourne Estate bieten Weinverkostungen an. Weitere Informationen unter www.visitbrighton.com.

Buchtipps: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Briten, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-800-7


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