Bonbini – Urlaub mit den Ohren: Papiamento zehn Jahre Staatssprache auf Aruba

Niederländische geprägt: Die Karibik-Insel Aruba, die stolz auf ihre eigene Sprache ist. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Niederländische geprägt: Die Karibik-Insel Aruba, die stolz auf ihre eigene Sprache ist. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Urlaub für alle Sinne – auch mit den Ohren. Oft bringt schon der Klang einer fremdländischen Sprache Entspannung und weckt positive Gefühle, auch ohne jedes Wort zu verstehen. Auf der niederländischen Karibikinsel Aruba erklingt Papiamento, ein melodisches Kreol, das sich über beinahe 300 Jahre entwickelt hat. Die Vokabeln und Grammatik sind ein Potpourri aus mitteleuropäischen Sprachen, gewürzt mit afrikanischen und südamerikanischen Einflüssen. Seit nunmehr zehn Jahren hat Papiamento – neben Holländisch – den Status der offiziellen Sprache Arubas (seit 21. Mai 2003). Daher hat die Regierung 2013 zum „Jahr des Papiamento“ erklärt und dazu einen bunten Veranstaltungskalender auf die Beine gestellt. Das Motto lautet „Bonbini“ – Willkommen!

Eigene Fahne, eigene Sprache, eigene Identität und doch Teil der niederländischen Antillen: Aruba. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Eigene Fahne, eigene Sprache, eigene Identität und doch Teil der niederländischen Antillen: Aruba. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Die lange und vielseitige Geschichte des „One Happy Islands“ – wie Aruba von den Einheimischen genannt wird – hat auch die Sprache geprägt. Einflüsse stammen von den Caquetio-Indianern des Arawak-Stammes aus Südamerika als ersten Siedlern bis zu europäischen Nationen wie Spanien, Portugal, Großbritannien und Holland, denen die Insel im Laufe der Geschichte gehörte. Das älteste bekannte Dokument in Papiamento-Sprache ist ein Vertrag von 1803, den 20 Indianer unterschrieben haben.

Heute hat Aruba mit seinen elf Kilometer langen Sandstränden den Status Aparte als autonomes Staatsgebiet im Königreich der Niederlande. Dort lebt ein buntes Völkergemisch aus 79 Nationen friedlich zusammen. Für 70 Prozent von ihnen ist Papiamento die Muttersprache. Diese ist einzigartig und wird nur auf Aruba gesprochen. Zum Papiamentu-Dialekt der Nachbarinseln Bonaire und Curacao gibt Unterschiede in der Schreibweise und Aussprache.

Ein Stück Holland in der Karibik: Windmühle auf Aruba. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Ein Stück Holland in der Karibik: Windmühle auf Aruba. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Arubaner sind echte Sprachtalente – sie beherrschen je nach Abstammung und Ausbildung mindestens vier Sprachen. Neben dem Papiamento-Kreol und holländisch sprechen die meisten englisch und spanisch. Diese Kenntnisse und die offene, herzliche Art machen es ihnen leicht, mit Gästen aus der ganzen Welt zu kommunizieren.

Das Tourismusbüro Aruba gibt Hilfestellung, damit Urlauber mit einigen im Alltag nützlichen Papiamento-Ausdrücken in das Flugzeug steigen können. So enthält die Website www.aruba.de einen kleinen Sprachkurs. Dort hilft der in Deutschland lebende und für Hits wie „No Monkey“ bekannte Musiker Wally Warning bei der korrekten Aussprache von zum Beispiel „Mi por a hanja un cerbes“ (Ich möchte ein Bier, bitte) oder „Mi ta stima bo“ (Ich liebe dich).

Weitere Informationen beim Aruba Tourismusbüro unter Telefon 06257-5076950, aruba@sergat-caribbean.com oder www.aruba.de .

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