Berühmte letzte Worte und dann der Neustart

Frau Rosenberg legt losSelten packt einen als Leser ein Buch mit einem sorglos-sommerlich gestalteten Umschlag direkt im ersten Absatz so, dass man gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann. Bei Ursula Schröders „Frau Rosenberg legt los“ ist ein gleichsam witziger wie tragisch-anziehender Einstieg gelungen: „Berühmte letzte Worte haben meist etwas Bewegendes. Churchill soll gesagt haben: „Was bin ich doch für ein Narr gewesen.“Oder Admiral Nelson, der Held von Trafalgar: „Gott sei Dank habe ich meine Pflicht getan!“ Selbst wenn es nicht stimmt, bleibt doch ein gutes Zitat für die Nachwelt. Die letzten Worte meines Mannes waren da deutlich weniger großartig. Sie lauteten: Was bist Du nur für eine blöde Kuh!“ .. und damit war Frau Rosenberg gemeint und nicht etwa die Frau, die dem Ehepaar hinter einer Kurve mit einem riesigen silbernen Auto auf der falschen Seite entgegenkam. Die Heldin des Romans erwacht im Krankenhaus nach dem schweren Autounfall als Witwe – ein Umstand, den sie gar nicht bedauert. Mehr Kopfzerbrechen bereitet ihr das Erbe, das sie jetzt antreten muss. Es gilt, mit Vollgas einen Neustart hinzulegen und sich durch keine Hindernisse aufhalten zu lassen.

Erhältlich ist „Frau Rosenberg legt los“ (ISBN 978-33423215176) von Ursula Schröder für 9,95 Euro im Buchhandel oder direkt beim dtv Verlag.