Auf Goethes Spuren durch den Thüringer Wald

Im romantischen Goethehäuschen schrieb Goethe einst sein berühmtes Gedicht "Wandrers Nachtlied" direkt an die Bretterwand. (Foto: djd)
Im romantischen Goethehäuschen schrieb Goethe einst sein berühmtes Gedicht „Wandrers Nachtlied“ direkt an die Bretterwand. (Foto: djd)

„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“, hat Johann Wolfgang von Goethe einst so treffend geschrieben. Den Spuren des großen Dichters kann man im thüringischen Ilmenau besonders gut folgen: Der 20 Kilometer lange Goethewanderweg zwischen Ilmenau und Stützerbach führt durch das lauschige Ilmtal, über bewaldete Höhen und in das Unesco-Biosphärenreservat Thüringer Wald.

Auf Schritt und Tritt begegnen Wanderer in und um Ilmenau Goethe. (Foto: djd)
Auf Schritt und Tritt begegnen Wanderer in und um Ilmenau Goethe. (Foto: djd)

Er verbindet Wirkungsstätten des Dichters und leitet zu drei Museen über sein Werk und seine Zeit. Als erster Weg in Thüringen hat er das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ bekommen.

Der Goethewanderweg beginnt im Amtshaus am Ilmenauer Markt. Darin stellt das GoetheStadtMuseum seinen Namenspatron als Dichter, Beamten, Naturforscher und Verantwortlichen für den Ilmenauer Bergbau vor. Zwischen 1776 und 1831 besuchte er den Ort ganze 26-mal und schrieb an Friedrich Schiller: „Ich war immer gerne hier. Ich glaube, es kommt von der Harmonie, in der hier alles steht“.

Der Weg führt durch die Altstadt hinauf zum Schwalbenstein, wo Goethe an seinem Drama „Iphigenie“ arbeitete. In Manebach wird das Ilmtal durchquert, gegenüber folgt der Aufstieg zum Großen Hermannstein mit seiner geheimnisvollen Höhle, von der auch Goethe schon fasziniert war.

Auf dem 861 Meter hohen Kickelhahn ist der Höhepunkt der Wanderung erreicht: das Goethehäuschen. Hier schrieb Goethe sein berühmtes Gedicht „Wandrers Nachtlied“ an die Bretterwand. Vom nahen Kickelhahnturm haben die Besucher einen weiten Blick über den Thüringer Wald.

Der Kickelhahnturm in der Nähe des Goethehäuschens lohnt auch den Aufstieg, um die Aussicht über den Thüringer Wald zu genießen. (Foto: djd)
Der Kickelhahnturm in der Nähe des Goethehäuschens lohnt auch den Aufstieg, um die Aussicht über den Thüringer Wald zu genießen. (Foto: djd)

Bergab gelangen sie zum Museum Jagdhaus Gabelbach, das die Jagd, das Weimarer Hofleben, Goethes naturwissenschaftliche Studien und die beiden Ausstellungen „Goethes Wald im Wandel“ und „Goethe, die Natur und seine Ilmenauer Weggefährten“ zeigt. Weiter bergab geht es nach Stützerbach zum Gundelachschen Haus. In diesem dritten Museum sind die Zimmer zu besichtigen, die Goethe einst bewohnte, sowie seine Zeichnungen, Briefe und Gedichte, die im Thüringer Wald entstanden.

Tradition und Moderne in und um Ilmenau

Der Goethewanderweg führt von Ilmenau auf den Schwalbenstein, wo der Dichter an seinem Werk "Iphigenie" arbeitete. An nur einem einzigen Tag schrieb er hier den vierten Akt dieses Dramas. (Foto: Martin Siebert)
Der Goethewanderweg führt von Ilmenau auf den Schwalbenstein, wo der Dichter an seinem Werk „Iphigenie“ arbeitete. An nur einem einzigen Tag schrieb er hier den vierten Akt dieses Dramas. (Foto: Martin Siebert)

Am Fuß des Thüringer Waldes verbinden sich in Ilmenau auf harmonische Weise die Tradition der historischen Altstadt und die Moderne auf dem Campus der Technischen Universität. Die Goethe- und Universitätsstadt zieht Studierende aus über 70 Nationen und Wissenschaftler an, die der Stadt ein weltoffenes Flair verleihen. Verschiedene Themenwanderwege laden in Ilmenau zu gemütlichen Spaziergängen oder sportlich ambitionierten Wandertouren bis hin zum Rennsteig ein. Mehr Informationen unter www.ilmenau.de. (djd).


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