Das Jahr 2015 – die Welt des Reisens im Rückblick (3)

Eine Würfelqualle tötete am 30. Juli 2015 eine Touristin im Süden Thailands. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Eine Würfelqualle tötete am 30. Juli 2015 eine Touristin im Süden Thailands. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Das Jahr 2015 neigt sich massiv dem Ende zu. Eine ideale Gelegenheit, um im dritten Teil unserer vierteiligen Reihe auf die wichtigsten Geschehnisse aus der Welt des Reisens zurückzublicken:

Juli 2015

Deutsche dürfen 15 Tage visumfrei nach Vietnam: Ab 1. Juli 2015 schafft die Regierung die Visumspflicht für Kurzaufenthalte ab.

Malawi verlangt ab 1. Juli 75 Dollar Einreisegebühr: Reisende sollten den Betrag in US-Währung mitführen, rät das Auswärtige Amt. Vor den Grenzkontrollen am Flughafen gebe es keine Möglichkeit, Geld umzutauschen.

Kalifornien schaltet wegen der anhaltenden Dürre die Strandduschen ab: Bis zu 68 Millionen Frischwasser jährlich werden damit gespart. Die Westküste der USA kämpft seit Jahren mit extremer Trockenheit.

Am 23. Juli 2015 versetzt ein Krokodil, das durch Manhattan spaziert, die Bewohner von New York in Aufregung, ehe das aggressive Reptil eingefangen werden kann.

Im Münchener Hauptbahnhof legt am 27. Juli 2015 eine brennende ICE-Lok den Verkehr für Stunden lahm, ernsthaft verletzt wird niemand.

Airlines müssen online von Anfang an Endpreise anzeigen: Steuern und Gebühren dürfen nicht erst im Laufe der Buchung auftauchen. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden und damit ein Urteil des EuGH gegen Airberlin in deutsches Recht umgesetzt.

Eine Würfelqualle tötete eine Touristin im Süden Thailands: Die Urlauberin aus Bangkok war am 30. Juli 2015 abends bei Dunkelheit in der Region Surat Thani im Meer geschwommen, als sie mit dem hochgiftigen Tier in Berührung kam und wenig später im Krankenhaus verstarb.

Ein startendes Flugzeug ist am 30. Juli 2015 in Australien mit einem Känguru zusammengestoßen. Die 34-sitzige Maschine hatte das Tier in Mildura im Bundesstaat Victoria mit einem Propeller erwischt und den Start abgebrochen. Wie es auf die eingezäunte Runway kam, ist unklar.

August 2015

Nicht immer sind Begegnungen mit Kühen so harmlos wie hier bei Kuhschwab. In der Schweiz wurde eine Touristin totgetrampelt. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Nicht immer sind Begegnungen mit Kühen so harmlos wie hier bei Kuhschwab. In der Schweiz wurde eine Touristin totgetrampelt. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Kühe haben am 1. August eine deutsche Urlauberin in der Schweiz tot getrampelt: Die Berlinerin ist bei Laax im Kanton Graubünden durch eine eingezäunte Herde spaziert. Die Mutterkühe attackierten die Frau, vermutlich, um ihre Kälber zu schützen.

Simbabwe beschränkt nach Tod von Löwe Cecil, der Anfang Juli von einem Amerikaner erschossen wurde, die Großwildjagd. Leoparden, Löwen und Elefanten dürfen in Gebieten, die an den Hwange-Nationalpark grenzen, nicht mehr gesschossen werden. Ausnahmen gelten nur nach schriftlicher Erlaubnis der Behörden.

Ein Wrackteil., das auf La Réunion angespült wurde, stammt von Flug MH370, bei dem eine Maschine der Malaysia Airlines am am 8. März 2014 spurlos verschwand. Die Flügelklappe gehörte zur abgestürzten Boeing B777, bestätigt der malaysische Ministerpräsident.

Die USA haben ein Einreiseverbot wegen eines Facebook-Chats verhängt. Eine 19-jährige Hessin wollte ihre Großcousine besuchen und bot im privaten Facebook-Chat an, die Kinder zu hüten. US-Beamte lasen die Chats mit und sahen darin einen Verstoß gegen Visa-Bestimmungen: Sie hätte sich als Au pair zu erkennen geben müssen.

China hebt die Visum-Gebühren um gut 50 Prozent an. Für die einmalige Einreise müssen ab 10. August 95 Euro bezahlt werden. Wer sich das Visum mit der Post schicken lässt, wird mit 131 Euro zur Kasse gebeten.

Ein Betrunkener hat sich während eines Inlandsfluges zwischen Schwedens Hauptstadt Stockholm und Gideå auf der Toilette eingeschlossen. Da er sich auch beim Landeanflug weigerte, das WC zu verlassen, brach der Pilot die Tür mit einer Axt auf und holte den Randalierer heraus. Am Flughafen wurde er in Gewahrsam genommen.

Ägypten feiert am 6. August 2015 die Erweiterung des Suezkanals: Nach einem Jahr Bauzeit wurde die zweite Fahrrinne eingeweiht, die die Durchfahrt auch für Kreuzfahrtschiffe beschleunigt.

Der spanische Badeort Torrox bestraft seit Anfang August die Strandplatz-Reservierung mit dem Handtuch. Die Polizei kontrolliert den Strand an der Costa del Sol und darf die Platzhalter auch konfiszieren. Wer sein Handtuch oder Klappstühle im Sand liegen lässt, zahlt 30 Euro Strafe.

In Indonesien stürzt am 16. August 2015 ein Flugzeug mit 54 Menschen an Bord ab. Die Propellermaschine der Trigana Air prallte in der Provinz Papua kurz vor der Landung in Oksibil gegen einen Berg.

Mindestens 20 Tote und 120 Verletzte sind die Folge eines Bombenanschlags am 17. August 2015 in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Die Bombe explodierte an dem bei Besuchern beliebten Erawan-Schrein.

24 Grad Zimmertemperatur trotz Klimaanlage sind ein Reisemangel: Wenn ein Veranstalter klimatisierte Zimmer verspricht, müssen sie kühler sein, entschied das OLG Düsseldorf. Zusammen mit einem durchgelegenen Bett sprachen die Richter den Urlaubern eine Minderung des Reisepreises von 15 Prozent zu.

Der weltweit erste Solar-Airport ist in Indien eröffnet worden: Der Strom für den neuen internationalen Flughafen in Cochin im Bundesstaat Kerala wird ausschließlich von 46.000 Sonnenkollektoren erzeugt.

Das österreichische Bundesland Tirol regt wegen der rasant gestiegenen Zahl an Unfällen ind en Alpen eine Tourismusabgabe in Höhe von nur einem  Cent pro Übernachtung an. Mit diesem Geld würde der Etat der Bergrettung von 2,5 Millionen Euro um 450.000 Euro aufgestockt. Seit Mai sind in Österreich rund 2.000 Menschen verunglückt, davon 101 Personen tödlich.

September 2015

Rom plant ab dem Jahr 2016 für Busse die Erhebung von "Einfahrtsgebühren" in Höhe von 1.000 Euro - und das täglich. So will die Ewige Stadt den Verkehr im Heiligen Jahr beschränken.
Rom plant ab dem Jahr 2016 für Busse die Erhebung von „Einfahrtsgebühren“ in Höhe von 1.000 Euro – und das täglich. So will die Ewige Stadt den Verkehr im Heiligen Jahr beschränken.

Innerhalb der EU verschärfen sich die Kontrollen an Flughäfen: Eine EU-Verordnung sieht ab 1. September die Untersuchung des Handgepäcks auf Sprengstoffspuren vor. Kontrolleure ziehen dazu Papierstreifen über Geräte, Handflächen oder Gürtel, die dann von Detektionsgeräten analysiert werden.

Jordanien streicht die Visagebühren: Wer mit dem Flugzeug kommt und über einen Veranstalter gebucht hat, reist ab 1. September 2015 gratis ein. Touristen auf dem Landweg zahlen rund 13 statt bisher 51 Euro, wenn sie mindestens drei Nächte im Land bleiben.

Ghana-Reisende müssen Visa ab September online beantragen: Die Einreisegenehmigung gilt in der Regel für einen Monat.

Ein kaputte Liege am Hotelpool ist kein Reisemangel. Ein Urlauber hatte sich die Fingerkuppe abgetrennt, weil die Kopfstütze nach hinten weggeklappt war. Das OLG Düsseldorf sah darin keinen Anspruch auf Preisminderung.

Ab sofort kann der Inselstaat Sao Tomé und Principe ohne Visum besucht werden. Wer allerdings länger als 15 Tage bleiben möchte, muss wie bisher eine Einreiseerlaubnis bei der Botschaft in Brüssel beantragen. Am Flughafen werden keine Visa mehr ausgestellt.

Der Montblanc ist im Vergleich zur letzten offiziellen Messung im Jahre 2013 um 1,30 Meter geschrumpft. Damit misst der höchste Alpengipfel gemäß der Ergebnisse unabhängiger Geoexperten „lediglich noch“ 4.808,73 Meter.

Rom plant ab dem Jahr 2016 für Busse die Erhebung von „Einfahrtsgebühren“ in Höhe von 1.000 Euro – und das täglich. So will die Ewige Stadt den Verkehr im Heiligen Jahr beschränken. Im Jubeljahr 2000 kamen 25 Millionen Pilger und Touristen in die italienische Hauptstadt.

Die Hotelkette Riu gibt nach dem Terroranschlag am 26. Juni 2015 alle neun Häuser in Tunesien auf: Ein Attentäter hatte im Riu Imperial Marhaba in Sousse 38 Menschen erschossen. Seitdem ist der Tourismus stark eingebrochen, 50 der 600 Hotels des Landes mussten bereits schließen.

Ein Erdloch hat am 27. September 2015 Autos auf einem Campingplatz in Australien verschluckt: Am Rainbow Beach nördlich von Brisbane hat sich der Boden 150 Meter weit geöffnet und außer dem Strand einen Pkw mit Wohnwagen, ein Wohnmobil und Zelte verschlungen. Verletzte gab es keine.

Zum Schutz vor Bluthochdruck kündigt Bolivien im September 2015 an, Salzstreuer von Restaurant-Tischen zu verbannen. Zudem sollen die Esslokale dazu verpflichtet werden, bei der Zubereitung der Mahlzeiten weniger Salz und Zucker zu verwenden.

Der Flughafen Lübeck ist zum zweiten Mal zahlungsunfähig: Am 30. September 2015 hat der Regionalflughafen beim Amtsgericht erneut ein Insolvenzverfahren beantragt. Der chinesische Investor hat offenbar kein Geld mehr.

Bei einer Massenpanik während der islamischen Walfahrt kommen am 24. September vor den Toren des saudi-arabischen Mekka 769 Menschen ums Leben. Mehr als 900 Gläubige werden zum Teil schwer verletzt.